09.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Seltene Tiere und Pflanzen entdecken

Oppenweher Moor: 952 Hektar stehen unter Naturschutz - Wanderwege laden ein

Von Dieter Wehbrink
Oppenwehe (WB). Wer die Natur liebt, kann sich dem Reiz des Oppenweher Moores kaum entziehen. Bei Spaziergängen in dieser faszinierenden, wilden Landschaft kann er seltene Vögel wie Rotmilan, Wiesenspießer oder Sumpfohreulen beobachten.

Er marschiert entlang der Birken durch Übergangs- und Schwingrasenmoore, in denen die dunklen, »schaurig-schönen« Moorgewässer eingebunden sind. Vielerorts sind stark gefährdete Pflanzenarten wie Rosmarienheide, Rundblättriger Sonnentau und Krähenbeere. Das 952 Hektar große Naturschutzgebiet Oppenweher Moor liegt sowohl auf NRW-Gebiet als auch auf niedersächsischen Flächen. Es ist für die Menschen beiderseits der Landesgrenze ein bedeutendes Naherholungsgebiet, das vor allem für die Gemeinde Stemwede von großer Bedeutung ist. Deren Fremdenverkehrsamt bietet für interessierte Gruppen Wanderungen an (Auskunft und Anmeldung beim Fremdenverkehrsamt der Gemeinde, Tel. 0 54 74-20 62 07.
Wer sich abends oder am Wochenende von der Arbeit erholen möchte, findet hier vier Wanderwege mit Längen zwischen 1,5 bis acht Kilometern vor. Da die Moorpflanzen extrem empfindlich auf Trittbelastung reagieren, darf der Besucher nur die auf Wandertafeln und Faltblättern markierten Wege benutzen. Der einzigartige Reiz dieser Moorlandschaft und die typische Moorvegetation lassen keinen Besucher unberührt. Besonders faszinierend ist das Fruchten des Wollgrases im Mai und die Heideblüte im August
Es empfiehlt sich, beim Spaziergang ein Fernglas mitzunehmen. Mit etwas Glück lassen sich dann Bekassine, Bruchwasserläufer, Grünschenkel, Kiebitz, Kornweihe, Krickente, Pirol, Kranich und sogar der Weißstorch beobachten. Apropos Storch: Wie Michael Geissler vom Kreisumweltamt betont, hat das Land NRW im Bereich des Moores 150 Hektar Wiesen aufgekauft. Sie werden an Landwirte verpachtet, die die Flächen nach Naturschutzvorgaben schonend bewirtschaften. So können dort Wiesenvögel ihre Jungen aufziehen. »Wir sind zuversichtlich, dass der Weißstorch in diesen Feuchtwiesen und im Moor soviel Nahrung findet, dass er bei uns wieder brütet«, so Geissler.

Artikel vom 09.04.2005