09.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zebrastreifen
ist umstritten

Sicher über die Bielefelder Straße

Von Julia Lüttmann
Lenzinghausen (SN). Mehr als 200 Bürger aus Lenzinghausen haben sich in einer Unterschriftenaktion für eine Querungshilfe auf der Bielefelder Straße stark gemacht. Auf Anregung des Landesbetriebes Straßen NRW soll jedoch ein Zebrastreifen auf der Höhe Waldstraße/Lerchenweg dafür sorgen, dass Schulkinder die Straße sicher überqueren können.

Die Politiker waren von diesem Vorschlag überrascht: »Früher durften Zebrastreifen nur in Tempo-30-Zonen aufgebracht werden«, wunderte sich Rudi Kniffka (CDU). In der Tat habe es, so Bernd Pellmann (Ordnungsamt), in dieser Hinsicht ein Umdenken gegeben. Waren Zebrastreifen noch vor wenigen Jahren quasi tabu, werden sie jetzt wieder empfohlen.
Ursprünglich war es der Wunsch der Bürger, eine Querungshilfe nach dem Vorbild Lange Straße/Lönsweg zu errichten. Dieses scheitert aber, so Pellmann, am Platzbedarf: Für eine Querungshilfe müssten Parkplätze geopfert werden, die von den ansässigen Gewerbetreibenden jedoch benötigt werden. Zudem haben die Besitzer die Grundstücke einst unter der Prämisse abgegeben, dass Parkplätze errichtet werden, erinnerte er. Bei den Politikern war der Vorschlag, einen Zebrastreifen zu errichten, umstritten: Reinhold Hübers (CDU) kritisierte, dass ein Zebrastreifen nur eine »trügerische Sicherheit« vermittle, er forderte eine auffällige Beschilderung und eine blinkende Warnleuchte. Rudi Kniffka hielt den Zebrastreifen im Vergleich zur Querungshilfe für die bessere Lösung: Am Zebrastreifen müssten die Autofahrer anhalten. Seitens der SPD wurde eine Querungshilfe mit Zebrastreifen nach Pödinghauser Vorbild angeregt. »Wir machen den Anfang mit dem Zebrastreifen - das ist die einfachste und schnellste Lösung«, forderte Klaus Fischer-Riepe (SPD).
Angela Tiemann-Handlanger und Sabine Leimkühler-Gehring, die die Initiative in Lenzinghausen gestartet haben, plädierten in der Sitzung stattdessen für die Errichtung einer Fußgängerampel. »Das ist ein finanzielles Problem«, kommentierte Pellmann, kündigte jedoch an, dass er dieses Thema noch einmal mit dem Bürgermeister besprechen wolle.

Artikel vom 09.04.2005