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Amerikanische Gäste schätzen an
Deutschland auch den Reibekuchen

»Experiment«-Gäste trafen sich zum Erfahrungsaustausch

Obermehnen (ko). »Ich möchte später einmal im Weißen Haus arbeiten«. Miranda Hughes aus Missouri/USA, die zurzeit im Altkreis Lübbecke lebt, hat einen Wunsch, der bald Wirklichkeit werden soll. Die 16-Jährige ist Austauschschülerin bei »Experiment«, einer gemeinnützigen Organisation, die den Austausch zwischen Menschen aller Kulturen, Religionen und Altersgruppen zum Ziel hat.

Ziel ist es auch, zum gegenseitigen Verständnis und dem friedlichen Miteinander der Kulturen beizutragen, indem Experiment das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft ermöglicht. Die Schüler leben bei Gasteltern. Das Motto: Die Welt zu Hause - zu Hause in der Welt - Die Familie ist die größte Bildungseinrichtung der Welt.
Christina Kaiser aus Norwegen möchte einmal bei der Botschaft arbeiten. »Ich liebe Sprachen, ich möchte auch Spanisch und Italienisch lernen«. Ähnliche Vorstellungen haben auch Elinor Benami und Elizabeth Ramsy aus den USA. Alle vier Schülerinnen wohnen bereits seit August bei Gasteltern in Deutschland und besuchen hier eine weiterführende Schule. Drei Schülerinnen nehmen am so genannten Parlamentarischen Patenschaftsprogramm teil: Dieses ist anlässlich des 300. Jahrestages der Ankunft deutscher Siedler 1683 auf dem Gebiet der USA vom Deutschen Bundestag und dem amerikanischen Kongress beschlossen worden. Die Bundestagsabgeordneten Steffen Kampeter und Lothar Ibrügger betreuen die Schüler während dieser Zeit.
Betreut werden die vier Austauschschülerinnen vor Ort von Hanna Linden aus Obermehnen. Als sie jetzt zu einem Erfahrungsaustausch einlud, waren die Freude sowie der Dank für diese Aktion groß. Alle bestätigten, dass sie ihren Horizont erweitert hätten. Natürlich entstanden auch Freundschaften - die möglichst für immer halten sollen.
Und welche Besonderheiten sind den Schülern in Deutschland aufgefallen: »Reibekuchen«, sagt Elizabeth Ramsy, »die vielen schönen alten Häuser«, so Elinor Benami. Und Miranda Hughes fragt sich, wie die Unterschiede zwischen den Kulturen in Berlin und Bayern im kleinen Deutschland so groß sein können. Christina Kaiser freut sich vor allem über die Freundlichkeit in Deutschland.

Artikel vom 08.04.2005