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Schleichender Punkteverfall

Blickpunkt Bezirk: Plötzlich taumeln RWM und FCK am Abstiegsrand

Von Marco Purkhart
Kreis Gütersloh (WB). Sieht man vom Ausnahmefall FC Isselhorst ab, herrscht seit dieser Woche in der Bezirksliga (II) keinerlei Abstiegsangst mehr. Dafür ist sie in der Parallelstaffel IV urplötzlich um so heftiger ausgebrochen: Mit RW Mastholte und dem FC Kaunitz taumeln gleich zwei von drei heimischen Vertretern gefährlich nah am Sog in die Kreisliga herum.

Besonders krass der Absturz der Mastholter. Nach spektakulär erfolgreichem Ligastart fanden sich die Männer von Coach Dirk Sellemerten zur Winterpause im gesicherten Mittelfeld ein. Doch fast unbemerkt schmolz der Abstand zu den kritischen Rängen von komfortablen acht Punkten auf mickrige drei Zählerchen an. Ein schleichender Verfall.
RWM-Pressesprecher Jürgen Schlepphorst erklärt die neuerliche Bredouille mit dem Erfolg der Konkurrenz: »Der Drittletzte BW Kleinenberg hat aus drei Spielen sieben Punkte gemacht. Ruck-zuck waren sie wieder dran.« Panik klingt zwar nicht aus Schlepphorsts Worten. »Aber wir sind uns der gefährlichen Lage durchaus bewusst. Ich hoffe nur, dass wir endlich die Wende einleiten können, damit wir am Ende der Saison schmunzelnd auf dieses unerwartet erfolglose Jahr zurückblicken können.«
Zunächst aber droht den Rot-Weißen, am Sonntag von weit unten hinauf gucken zu müssen. Denn eine Niederlage beim starken Tabellenzweiten SC Borchen könnte bedeuten: RWM erstmals nach Punkten auf einem Abstiegsplatz! Schlepphorst: »Damit müssen wir wohl rechnen. Doch ich glaube an unser Team. Mit uns kämpfen sieben Mannschaften um den Klassenerhalt. Von vielen heben wir uns sicherlich qualitativ positiv ab.«
Ähnlich sieht's auch Andreas Pavkovic, Spielertrainer des FC Kaunitz. Nachdem seine Elf vergangenen Sonntag gegen Keller-Konkurrent SJC Hövelriege mit 0:1 verkümmelte, trennt die Truppe zwar ebenfalls nur noch ein Dreier vom Abgrund. Aber »Paffi« ist sich absolut sicher: »Jetzt hauen wir Lippstadt II weg! Das ist ein echtes Endspiel für uns.« Der nächste Abstiegsfight!
Zuversichtlich stimmt den Coach allerdings, dass Hövelriege hauptsächlich gegen Spitzenteams antreten muss, »während wir die Big Points gegen Sorgenkinder sammeln dürfen.« Ein Abstieg kommt für Pavkovic sowieso nicht in Frage. »Das wäre ja noch schöner, wenn ich hier bei meinem Abgang einen Trümmerhaufen hinterlasse, der in der Kreisliga ran muss!« Pavkovics Vetrag wurde bekanntlich seitens des Vereins nicht über diese Serie hinaus verlängert. Bei dieser Schmach - »Paffi« zeigte sich ob der Trennung ziemlich enttäuscht - betrachtet der Trainer den Klassenerhalt als Selbstvertändlichkeit: »Wenn ich mich schon verabschieden muss, dann vernünftig.«

Artikel vom 09.04.2005