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Hoffnung für das Jugendorchester

Neuer Dirigent Mike Finke (26) liebt keltische Klänge und britische Marschmusik

Verl (köh). Seinen Einstand hat er als Musiker beim Jahreskonzert des Musikvereins schon gegeben. Jetzt soll Mike Finke (26) als neuer Dirigent des Jugendorchesters seinen festen Platz im Verein bekommen und die Jugendarbeit nach monatelanger Suche nach einer Leitung und dem kurzen Zwischenspiel von Alfred Schenk wieder auf festen Boden stellen. Am 1. August tritt der gebürtige Dortmunder, der seit drei Jahren in Friedrichsdorf lebt, sein Amt an.

Bis dahin leitet noch Dominik Avenwedde das Jugendorchester. »Ich bin sicher, wir haben einen guten Nachfolger für Dominik gefunden. Bitte unterstützt unseren neuen Jugenddirigenten Mike Finke nach Kräften«, sagte Franz Berenbrinker, als er den jungen Musikern bei der Probe am Mittwochabend in der Hauptschule den neuen Mann vorstellte. Am vorhergehenden Abend war im Vorstand des Musikvereins die Entscheidung für Mike Finke gefallen. »Es hat mehrere Bewerber und Gespräche gegeben, aber wir haben erst mit ihm jemanden gefunden, der zu uns passt«, erklärte Thomas Tewes vom Vorstand zufrieden.
Als Qualifikation für seine neue Aufgabe kann Mike Finke eine Ausbildung zum Schlagzeuger und Posaunisten an der Dortmunder Musikschule vorweisen. Dort spielt er auch seit acht Jahren im Symphonischen Blasorchester. Außerdem hat er einen Kirchenmusikerschein erworben und in Dortmund dreieinhalb Jahre lang einen Posaunenchor geleitet. Nach dem Abitur hat er sich für den Beruf des Musikalienhändlers entschieden. Dieser hat ihn schließlich nach Gütersloh geführt. Er arbeitet dort bei einem Fachmarkt für Blasinstrumente. Den Musikverein hat der Neue über seine Freundin Andrea kennen gelernt, die im Orchester Klarinette spielt.
Bis zum Start seiner Arbeit als Dirigent steht der Bassposaunist und Schlagzeuger schon als Aushilfe für Konzerteinsätze zur Verfügung. Ab 1. August sollen einige Töne im Jugendorchester kräftiger werden: Mike Finke will vor allem in der symphonischen Blasmusik Akzente setzen, noch mehr Klassiker, Musicals und Filmmusik einstudieren.
Außerdem dürfen die Verler gespannt auf die Umsetzung einer besonderen Vorliebe des neuen Jugenddirigenten sein: keltische Klänge und britische Marschmusik. »Keltische Musik ist sehr interessant. Vielleicht ist bereits beim nächsten Jahreskonzert irische Musik zu hören«, sagt er und verspricht weitere besondere Musikerlebnisse: »Außerdem wird es auf der Straße sicher den einen oder anderen britischen Marsch geben, dessen Noten keiner mehr kennt.«
Zu Großbritannien und seiner Blasmusik hegt Mike Finke eine besondere Liebe: »Ich war bereits fünfmal bei der Geburtstagsparade der Queen, bei der 280 Musiker spielen«, erzählt er begeistert. Viele Urlaube hat er schon in England verlebt, ist mit dem Motorrad durch Schottland gefahren und hat auf der Insel einen großen Freundeskreis. Einer seiner Freunde leitet eine britische Gardekapelle. Neben der Liebe zur Musik haben andere Hobbys keinen Platz. Das gilt auch für Literatur. »Wenn ich lese, dann Partituren«, sagt er lachend.

Artikel vom 08.04.2005