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Handelsgutachten soll Leitfäden liefern

Büro »Junker und Kruse« wird Zuschlag bekommen - Kundenbefragungen und vieles mehr

Von Jürgen Spies
Hövelhof (WV). Das Stadtforschung- und Planungsbüro »Junker und Kruse« (Dortmund) soll den Auftrag bekommen, für die Gemeinde Hövelhof ein Einzelhandelsgutachten zu erstellen. Einen empfehlenden Beschluss fasste der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde in seiner jüngsten Sitzung. Vorgestellt hatte sich außerdem das Büro ISG (Econ-Consult) aus Köln.

Die Hövelhofer erhoffen sich von dem Gutachten unter anderem, einen Leitfaden für städtebauliche und bauleitplanerische Fragen zu bekommen.
Zuletzt hatte das Institut Dr. Danneberg 1990/91 ein Einzelhandelsgutachten für die Sennegemeinde erstellt. Aufgrund zahlreicher Aspekte und Entwicklungen in den vergangen 15 Jahren ist dieses Gutachten keinesfalls mehr aktuell.
Den endgültigen Zuschlag zum Planungsauftrag (Kostenpunkt: knapp 20 000 Euro) wird der Haupt- und Finanzausschuss in seiner nächsten Sitzung geben; voraussichtlich im Mai soll dann das Büro »Junker und Kruse« mit der Arbeit beginnen. Im Zuge der Datenerhebungen wird es unter anderem 200 Telefon-Interviews mit Hövelhofer Haushalten geben, die Sortimentenliste der Hövelhofer Geschäfte wird erfasst, außerdem besuchen die Gutachter sämtliche Einzelhändler.
Wie Bürgermeister Michael Berens erklärte, möchte die Gemeinde insbesondere rechtlich fundierte Aussagen hinsichtlich städtebaulicher sowie bauleitplanerischer Fragen bekommen. Hintergrund: Mehrere Discounter beabsichtigen, in Hövelhof mit neuen Märkten Fuß zu fassen. Bislang sind weder »Lidl«, noch »Plus« (Interesse im Bereich Hölscher) in der Sennegemeinde vertreten. Bekannt ist zudem, dass der »Aldi« Erweiterungsabsichten hat.
Ferner plant der »Elli«, seinen Verbrauchermarkt an der Bielefelder Straße zu erweitern. Hier wäre dann eine bauleitplanerische Umwandlung des Bereiches in ein Sondergebiet erforderlich.
Die Gemeinde verfolgte in den vergangenen Jahres restriktiv das Ziel, keine Kundenströme Ýauf die grüne WieseÜ zu ziehen, um den Ortskern und den Geschäftsbesatz dort nicht zu schwächen. Daran hat sich prinzipiell nichts geändert.
Da durch die Entwicklungen der vergangenen Jahren sowie aufgrund aktueller Vorhagen so viele rechtliche Fragen auftauchen, sieht sich die Gemeinde praktisch gezwungen, mittels einen Gutachtens sattelfeste Planungsgrundlagen an die Hand zu bekommen.
Gemeindeverwaltung, Politik und der Einzelhandel sollen in die Erfassungs- und Planungsphase des Gutachtens eingebunden werden. »Junker und Kruse« wird - unter anderem - auch Szenarien entwickeln nach dem Motto »was würde passieren, wenn. . .«.
Berens geht davon aus, dass das Büro »Junker und Kruse« aus dem Blickwinkel außenstehender Fachleute heraus ein Gutachten erstellt, dass neben den durchaus vorhandenen Hövelhofer Stärken auch Schwachpunkte und Missstände unverblümt aufzeigt, um daraus letztlich Handlungsleitlinien abzuleiten.

Artikel vom 12.04.2005