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Einwurf


Der Riese muss
noch lernen
Als es bei der Mannschafts-Vorstellung dunkel wurde im Sportzentrum Maspernplatz, strahlte der Basketball-Stern in Paderborn so hell wie lange nicht mehr. Die Zweitligaspieler der Schröno Baskets hatten ihre Arbeit noch vor sich, die Sportart schon vor dem Anwurf gewonnen. Ein ausverkauftes Haus mit 2600 Fans hatte es zuletzt in der Erstliga-Saison 1994/1995 gegeben. Dass Basketball in der Domstadt ein riesiges Fan-Potenzial hat, war aus früheren Zeiten hinlänglich bekannt und in der Zwischenzeit aufgrund ausbleibender Erfolge doch in Vergessenheit geraten. Der Riese hat lange geschlafen, doch jetzt ist er hellwach.
Von der Erfolgsgeschichte profitieren alle: Mannschaft, Verein, Sponsoren, Stadt, Zuschauer und Medien. Aber die Beteiligten müssen dem Boom auch gerecht werden und da müssen einige noch lernen. Verein und Stadt waren mit dem Andrang sichtlich überfordert und riefen Verärgerung hervor. Einige Fans mussten draußen bleiben, die Pressekonferenz mit den Trainern wurde - ebenfalls aus Sicherheitsgründen - gestrichen. Dauerkartenbesitzer durften bei freier Platzwahl nicht auf »ihren« Stuhl, zudem beschwerten sich Besucher des Basketballspiels und des gleichzeitig stattfindenden Sinfonie-Konzerts in der Paderhalle über ungenügende Parkmöglichkeiten.
Die Absprachen haben augenscheinlich nicht funktioniert, so blieb das Parkhaus am Rolandsweg verschlossen. Wer in der Kultur und im Sport ganz vorne liegen will, muss auch die Rahmenbedingungen schaffen. Schon am Mittwoch gibt es die nächste Bewährungschance: Die Schröno Baskets spielen gegen Bremerhaven um den Aufstieg in die 1. Bundesliga, in der Paderhalle steigt die 2. Comedy Ladies Night . . .Peter Klute

Artikel vom 08.04.2005