08.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Windräder kosten Arbeitsplätze«

FDP-Experte Dr. Gerhard Papke warnt vor 200 Meter hohen Anlagen


Herford/Löhne (LZ/per). Die FDP ist gegen die Errichtung von immer mehr Windrädern. Das wurde bei einer öffentlichen Versammlung am Mittwochabend in Herford deutlich, die der FDP-Fraktionschef des Kreistags, Stephen Paul, organisiert hatte. »Heute verschandeln bereits 700 Windräder unsere schöne Landschaft in Ostwestfalen«, stellte Paul fest. Die betroffenen Anwohner würden oft unter gesundheitlichen Folgen leiden und hätten eine Entwertung ihres Haus- und Grundeigentums zu beklagen. Dieser Preis für die Menschen sei zu hoch, weil mit der Windkraft noch nicht einmal zwei Prozent des Strombedarfs gedeckt werden könnten. »Kein einziges herkömmliches Kraftwerk konnte abgeschaltet werden, da Windkraft eine unstete Energiequelle ist«, sagte Paul.
Jahrzehntelanger Naturschutz würde ausgerechnet von den Grünen zunichte gemacht, die sich besonders für die Verbreitung von Windrädern einsetzen. Das habe auch negative Folgen für die Arbeitsplätze im heimischen Tourismus, sagte der FDP-Kreispolitiker. »Wer will denn schon Urlaub in einer Region machen, wo bald alle Hügel und Wälder mit Windrädern voll gestellt sind?«
Den Verlust von Jobs bestätigt auch der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Gerhard Papke. Die Arbeitsplätze besonders im Handwerk und in anderen kleinen Betrieben würden von den steigenden Strompreisen stark belastet. Der liberale Mittelstandsexperte rechnete auf der Versammlung vor, dass der Anstieg der Strompreise weitgehend auf rot-grüne Einflüsse zurückgehe. »Die überhöhten Garantiezahlungen für die Einspeisung von Windstrom ins öffentliche Netz müssen von allen Stromkunden mitbezahlt werden.«
Papke warnte vor der neuen Generation von Windrädern, die eine Höhe von 200 Metern erreichen. »Diese von den Grünen gewollten Windmonster können nur noch verhindert werden, wenn die Städte und Gemeinden rasch eine maximale Höhe für Windräder festlegen, die in ihrem Gebiet errichtet werden dürfen.« In Löhne ist dies bereits geschehen: 2004 beschloss der Stadtrat mehrheitlich eine Begrenzung auf 100 Meter Höhe.
Die FDP im Landtag werde bei einer Regierungsbeteiligung noch in den ersten 100 Tagen Sofortmaßnahmen treffen, um die weitere Ausbreitung von Windrädern im Land zu stoppen, versprach Papke. So soll zum Schutz der Anwohner ein Mindestabstand von Windrädern zu Häusern definiert werden, der nach Vorstellung der Freien Demokraten mehr als einen Kilometer betragen muss.

Artikel vom 08.04.2005