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Zustimmung der
Bezirksregierung
ÝA und OÜ für CDU

Ganztagsgrundschule beschlossen

Hüllhorst (ber). Die Entscheidung für die Einrichtung der Offenen Ganztagsgrundschule in Tengern zum kommenden Schuljahr ist gestern Abend im Schulausschuss der Gemeinde gefallen. Und sie fiel - und damit dürfte noch vor gar nicht allzu langer Zeit niemand gerechnet haben -Êeinstimmig.
Allerdings ist das Vorhaben noch an eine entscheidende Bedingung geknüpft: Es müssen in den nächsten Wochen mindestens 20 Eltern verbindlich ihr Interesse bekunden und ihre Kinder für die kostenpflichtige Nachmittagsbetreuung (je nach Einkommen zwischen 30 und 100 Euro monatlich plus Essenskosten) anmelden. Dazu gibt es für alle Interessierten am kommenden Mittwoch, 13. April, eine Informationsveranstaltung um 19.30 Uhr in der Cafeteria der Gesamtschule.
Reicht das Elterninteresse aus, wird die Mehrheitsfraktion von CDU und FDP der Planung auch in der entscheidenden Ratssitzung am Dienstag, 26. April, zustimmen, kündigte Fraktionssprecher Günter Obermeier an. Diese Sitzung wurde extra für diesen Tagesordnungspunkt angesetzt, denn die Zeit eilt: Der Antrag auf die Fördermittel von Bund (115 000 Euro für Umbaumaßnahmen) und Land (ein Festbetrag für jeden teilnehmenden Schüler) kann nur noch bis zum 30. April gestellt werden, wenn die Offene Ganztagsgrundschule schon zum kommenden Schuljahr eingerichtet werden soll.
Nach vielen Diskussionen, Kampfabstimmungen, gegenseitigen Vorwürfen aus den unterschiedlichen politischen Lagern und einem enttäuschenden Elterninteresse bei einer ersten Abfrage im vergangenen Sommer war die Stimmung gestern Abend erstaunlich harmonisch. SPD und Bündnisgrüne waren ohnehin von Anfang an für die Nachmittagsbetreuung und begrüßten das Einlenken von CDU und FDP.
Für die waren allerdings weitere wichtige Bedingungen im Vorfeld erfüllt worden: Hüllhorst ist die erste Flächengemeinde, bei der auch Schüler anderer Ortsteile an der Nachmittagsbetreuung in Tengern teilnehmen dürfen und dabei in den Genuss der Landesförderung kommen. Die Bezirksregierung hat dieser Ausnahme zugestimmt. Das nimmt den kleineren Grundschulen die Sorge, dass durch eine zuvor befürchtete Abwanderungsbewegung hin zur Offene Ganztagsgrundschule ihre Schülerzahlen existenzgefährdend sinken könnten. Günter Obermeier lobte dieses Zugeständnis der Bezirksregierung als ein »A und O«, das allein das Warten mit der Entscheidung gelohnt habe.
Der zweite Punkt ist die Übereinstimmung, die nach einer Besichtigung der Räumlichkeiten erzielt wurde, dass die Offene Ganztagsgrundschule im kommenden Sommer auch ohne Umbauten als Provisorium starten darf. Damit ist auch die Schulleitung einverstanden, obwohl die Schätzungen der Verwaltung von einem Sanierungsbedarf in Höhe von 169 000 Euro ausgehen - und das, obwohl anders als noch im vergangenen Sommer geplant in Tengern nicht angebaut und nur im vorhandenen Bestand renoviert würde. Es gibt aber nach Angaben von Dieter Westerholt von der Gemeindeverwaltung teure Sanierungspunkte wie aufsteigende Feuchtigkeit in einem Raum und eine umfasssende Flachdachreparatur, die allein 40 000 Euro verschlingt. Diese Punkte wurden gestern nur vorgestellt, aber noch nicht weiter diskutiert.

Artikel vom 07.04.2005