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Verlängerung
der Landebahn

FDP-Spitzenkandidat besucht Flugplatz

Kreis Minden-Lübbecke (WB). Bereits aus der Luft konnte sich Ingo Wolf, Spitzenkandidat der nordrhein-westfälischen FDP für die Landtagswahl am 22. Mai, bei seiner Flughafentour ein Bild vom Verkehrslandeplatz in Porta Westfalica-Vennebeck machen. Kurz vor der Landung umkreiste er das Gelände in einem Kleinflugzeug - Beech 35 Typ Bonanza -, das schon Heinz Rühmann flog.

»Dringend braucht der Flugplatz eine Verlängerung der Start- und Landebahn, die nach einer Anfang des Jahres in Kraft getretenen EU-Richtlinie vorgeschrieben ist«, betonte Flughafengeschäftsführer Günter Pudenz im Gespräch mit Wolf. Die derzeit 900 Meter lange Flugbahn müsse auf mindestens 1 400 Meter verlängert werden. Eine solche Verlängerung würde die Lärmbelästigung der Anwohner erheblich reduzieren. Flugzeuge könnten dann später zum Landeanflug ansetzen und viel höher als bisher über den Häusern hinwegfliegen. »Wenn die Verlängerung nicht umgesetzt wird, kann der Geschäftsreiseverkehr nur noch eingeschränkt umgesetzt werden«, formulierte Pudenz seine Sorgen in diesem Zusammenhang.
Obwohl eine entsprechende Landesförderung bereits im Haushalt Nordrhein-Westfalens vorgesehen ist, wird das Geld zurzeit durch einen Sperrvermerk blockiert. Die Schuld an dieser Misere liege eindeutig bei der rot-grünen Landesregierung, sagte Wolf in Porta Westfalica. Mit unablässiger Ignoranz vernachlässige sie notwendige Verkehrsprojekte, die gerade dem regionalen Arbeitsmarkt zugute kämen. »Bei einer Regierungsbeteiligung der FDP nach dem 22. Mai wird diese Blockade aufgehoben«, kündigte Wolf an. »Alles muss dafür getan werden, dass der Wirtschafts- und Jobmotor gestärkt wird.«
Eine Besonderheit in Porta Westfalica sei auch die Nutzung des Flugplatzes durch das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen, das von hier aus Organe für Transplantationen befördere. Da jetzt schon das EU-Recht gelte, dürften die dazu notwendigen 5,7-Tonnen-Maschinen nur noch bedingt eingesetzt werden. Sie müssten weniger Ballast tragen und seien häufig zu Zwischenlandungen verpflichtet, »so dass es zu gravierenden Verzögerungen bei den Organtransporten kommt.«
Wolf betonte, es gehe keinesfalls um den Ausbau von Porta Westfalica zu einem internationalen Flughafen, sondern um die Umsetzung von EU-Standards. »Wir nehmen die Interessen der Anwohner sehr ernst. Sie sind es, die von einer Verlängerung der Flugbahn profitieren. Ebenso aber geht es um Arbeitsplätze.« Generell müsse gelten: »Arbeitsplätze haben Vorfahrt.« Deshalb müsse nun auch die notwendige Landesförderung für die Startbahnverlängerung mit einer Investition von 2,1 Millionen Euro endlich freigegeben werden.

Artikel vom 09.04.2005