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Espelkamper Tafel hilft gleich mehrfach

Speisung für Bedürftige im Espelkamp-Haus als Projekt der Arbeitsförderung begonnen

Espelkamp (WB). Unterstützung für Bedürftige ermöglicht die neu gegründete »Espelkamper Tafel«, ein Projekt der Arbeitsförderung. Die »Tafel« bietet unter anderem zweimal wöchentlich einen Mittagstisch im Espelkamp-Haus an der Rahdener Staße 8 an.

Gegenwärtig finden 20 Frauen Beschäftigung bei dem vom Verein »Arbeits Leben Zentrum« (ALZ) im Kreis Minden-Lübbecke gegründeten Projekt. Angestrebt wird die Aufnahme in den Bundesverband Deutscher Tafeln und die Anerkennung als Ausbildungsbetrieb durch die Landwirtschaftskammer.
Das Angebot erstreckt sich über die Ausgabe zubereiteter Mahlzeiten bis zur Abgabe von frischen Lebensmitteln. Die Stadt habe mit der Bereitstellung der Küche und der Projekträume das Vorhaben ermöglicht, erläuterte die Hauswirtschaftsmeisterin Magdalene König als Initiatorin. Mehrere Ziele der Hartz IV-Gesetze würden mit der Espelkamper Tafel vereint, die als Arbeitsgelegenheit über die »pro Arbeit«-Gesellschaft des Kreises eingerichtet wurde, seit Januar zuständig für die Beratung und Vermittlung Langzeitarbeitsloser. Deren Teamleiterin Ortrud Marten lobte die vielfältigen positiven Auswirkungen der Initiative: »Die Teilnehmerinnen finden eine sinnvolle Beschäftigung, die zusätzlich qualifiziert und motiviert.«
Durch die enge Zusammenarbeit von Sabine Linz und Magdalene König mit den Fallmanagerinnen der »pro Arbeit« könnten individuelle Förderpläne entwickelt werden, die die Chancen für die einzelne Teilnehmerin zur Integration in den ersten Arbeitsmarkt deutlich erhöhen würden. Außerdem profitierten viele bedürftige Menschen in Espelkamp von der Arbeit dieses gemeinnützigen Projektes. Das Angebot der Tafel richtet sich im Wesentlichen an Alleinerziehende, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen. Die Bedürftigkeit orientiert sich dabei an den Einkommensverhältnissen der Familien. Wer Lebensmittel abholen, beziehungsweise das Mittagessen einnehmen möchte, muss sich einmlig registrieren lassen und dazu den Nachweis über den Arbeitslosengeld-II-Bezug oder den Bescheid über die soziale Grundsicherung vorlegen.
Bisher habe es eine sehr positive Resonanz bei den Teilnehmerinnen des Projektes und dem in Frage kommenden Personenkreis gegeben. »Die Bedürftigkeit ist groß«, wie Sabine Linz erklärte, die als Pädagogin das Projekt begleitet.
Sehr gut sei bisher die Unterstützung durch heimische Märkte des Lebensmittelhandels im Altkreis Lübbecke. So hätten der real-Markt und die Lidl-Filialen in Espelkamp und Pr. Oldendorf ihre Kooperation zugesagt. Bei weiteren Warenhäusern im Einzugsbereich werde derzeit noch für die Mithilfe geworben. Die Abholung der Lebensmittel, deren Sortierung und Verteilung sowie die Zubereitung der Mahlzeiten erfolgt durch die 20 Teilnehmerinnen des Projektes. Die Lebensmittelabgabe erfolgt am Dienstag- und Freitagvormittag in der Zeit von 10 bis 12 Uhr im Espelkamp-Haus an der Rahdener Straße. Ein Erwachsener zahlt einen Euro, pro Kind werden 25 Cent berechnet. Eine Familie mit mindestens drei Kindern zahlt 2,50 Euro.
Der Mittagstisch wird am Montag und Mittwoch von 12 bis 13 Uhr angeboten. Erwachsene zahlen 1,50 Euro pro Mahlzeit und Kinder 50 Cent. Die Einnahmen fließen in die Arbeit der »Tafel«.

Artikel vom 07.04.2005