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Der Maschweg
wird gesperrt

Ausbau nur für den Anliegerverkehr

Halle (pes). Die Anlieger des Maschweges bekommen ihren Wunsch erfüllt, die CDU erleidet eine überraschende Abstimmungsniederlage. Im Haller Tiefbauausschuss gab es eine knappe Mehrheit für eine Sperrung der Straße zwischen Alleestraße und Künsebecker Weg.

Zwischen den Aufmündungen Buchenweg und Ulmenweg sollen in die Fahrbahn eingelassene Poller künftig verhindern, dass das Teilstück des Maschweges als Abkürzung missbraucht wird. Viele ortskundige Haller waren nämlich hier gefahren, um die Ampel an der Kreuzung Alleestraße/Moltkestraße/Künsebecker Weg zu umfahren. Trotz Tempo-30-Beschilderung, so hatten Anwohner immer wieder beobachtet, waren viele Autofahrer auch viel zu schnell unterwegs. Wer eine Abkürzung sucht, hat es naturgemäß meist eiliger, als die Polizei erlaubt.
Für die Erfüllung ihres Wunsches müssen die Anlieger aber auch tief in die Tasche greifen. Denn wenn die meisten Neubauten auch auf dem alten Bösebeck-Gelände fertig sind, will die Stadt den Maschweg zwischen Künsebecker Weg und Buchenweg endlich ausbauen. Das Ingenieurbüro Röper aus Melle hatte dazu schon 2003 erste Pläne vorgestellt, Ende januar 2005 hatte der Planer seine Entwürfe auch den Anliegern vorgestellt. Die sehen vor, durch optische Veränderungen sowie Einengungen der Fahrbahn den Verkehr zu beruhigen. Bei einer Abstimmung sprachen sich die Anlieger allerdings einstimmig dafür aus, die Straße durch Poller ganz für den Durchgangsverkehr zu sperren.
Der für Anlieger und Stadt kostengünstigste Vorschlag, bei einer Sperrung der Straße auf die teuren Einbauten zu verzichten, wird allerdings ebenfalls nicht umgesetzt. Das hatte zunächst die Verwaltung empfohlen. Bauamtsleiter Jürgen Keil aber machte nach dem Verlauf der Diskussion, in der sich die CDU für den verkehrsberuhigten Ausbau, aber gegen die Sperrung ausgesprochen hatte, den Kompromissvorschlag, erst auszubauen und eventuell später zu sperren. Dieter Jung (Grüne) legte hier noch einen drauf, forderte gleich beides - und bekam dafür auch die Stimmen von SPD, STU und FDP.
Ausschussvorsitzender Klaus Kuhlmann (CDU) und sein Fraktionskollege Benedikt Freiherr Teuffel von Birkensee hatten noch argumentiert, dass es sich schließlich um eine auch mit öffentlichen Mitteln gebaute Straße handele. Teuffel: »Das ist doch das St. Floriansprinzip. Der Maschweg ist eine Straße, warum sollte die gesperrt werden?«

Artikel vom 07.04.2005