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Name:Rothhaus
Vorname:Frank
Spitzname:Franky
Geburtsdatum:19. April 1966
Geburtsort:Paderborn
Familienstand:ledig
Größe:1,80 m
Gewicht:67 kg
Stationen: Reit- und Fahrverein Schlangen

Lieblingsposition:--
Beruf:Tischler
Hobby:Fahrsport
Stärken:relativ ruhig
und überlegt
Schwächen:Morgenmuffel
Vorbild/Idol:sportlich:
Dirk Gerkens
Lieblingsgetränk:Pils
Lieblingsessen:Steak
Lieblingsmusik:querbeet
Lieblingsurlaubsort:--
Frank Rothhaus war im Jahr 2004 der erfolgreichste Fahrer im RuF Schlangen. Foto: Uwe Hellberg

Reit- und Fahrverein SchlangenIch bin durch einen Zufall in den Verein gekommen. Das war durch eine Nachbarin. Anfang der siebziger Jahre hat sie mich überredet, komm doch mal mit. Von da an war mein Tagesablauf: Schule, Hausaufgaben und ab zu den Pferden. Ich habe elf Jahre lang geritten und auch einige Erfolge im Reitsport errungen. Dann musste ich mich aus beruflichen Gründen für fast zehn Jahre zurückziehen. Damals habe ich zwar noch den Kontakt zum Verein gehalten, bin aber nicht mehr geritten. Ich war auf Montage und viel im Ausland, da ist der Reitsport auf der Strecke geblieben. Durch ein Thekengespräch sind wir dann auf den Fahrsport gekommen, das war Anfang 1993. Wir haben dann mit 14 Personen alle das kleine Fahrabzeichen gemacht, also einen entsprechenden Lehrgang. Daraus ist dann die Fahrsportabteilung des Vereins entstanden. Durch Spaß am Fahrsport angetrieben, hat diese Gruppe dann einen weiteren Lehrgang gemacht und das nächste Fahrabzeichen, das der Gruppe 3, erworben. Heute haben wir sechs Turnierfahrer im Verein - und zahlreiche Hobbyfahrer. Ich bin jetzt mehr als 25 Jahre in dem Reit- und Fahrverein Schlangen und fühle mich dort nach wie vor sehr wohl.

FahrsportDie Faszination am Fahrsport ist für mich die Verbindung zwischen dem Fahrer und dem Pferd, die eine Einheit bilden müssen. Weil man keine direkte Einwirkung auf das Pferd hat, muss man nur mit der Leine oder der Stimme diese Verbindung herstellen. Dass diese Verbindung so funktionieren kann, damit man auch erfolgreich auf Turnieren teilnehmen kann, dazu ist schon eine große Harmonie erforderlich. Man könnte auch sagen, dass die Pferde dem Fahrer blind gehorchen müssen, was natürlich ein enormes Vertrauen des Pferdes in den Fahrer erfordert. Für mich bedeutet das Fahren auch eine Angelegenheit der Entspannung. Wenn ich mal einen richtig schlechten Tag gehabt habe, setze ich mich gemütlich hinter das Pferd, fahre das Lange Tal oder den Nasse Sand hoch, höre den Vögeln zu und kann mich dabei total entspannen. Sportlich ist das Fahren eine große Herausforderung. Es gehört schon sehr viel Geschick dazu. Die Anforderungen sind heute enorm gestiegen. Man muss sehr darauf achten, dass man die Ideallinie erwischt, sonst fährt man sich in einem Geländehindernis fest oder kassiert Strafpunkte, wenn man Hütchen oder Kegel umfährt. Für jeden umgefahrenen Kegel gibt es Strafpunkte. In einem Stangengewirr auf einem anspruchsvollen Parcours ist in der Regel schon sehr wenig Platz, um mit der Kutsche und dem Pferd heil durch zu kommen. Grundlage für den Erfolg ist auch ein sehr gut in der Dressur ausgebildetes Pferd, umso leichter hat man es dann beim Kegelfahren oder im Gelände.

Elmar GerkensElmar Gerkens ist Ausbilder und Fahrwart. Er hat uns zu den Prüfungen hingeführt. Außerdem hat er mich angesprochen, ob ich Lust hätte, ihn als so genannter Groum, also als Beifahrer, zu begleiten. Das war Mitte des Jahres 1993. Eineinhalb Jahre sind wir dann zusammen auf der Kutsche gefahren. Dann hat sein Sohn Dirk das Gespann übernommen und ich bin Beifahrer bei ihm geworden. Ich habe bei Elmar Gerkens sehr viel in Sachen Fahrsport gelernt, er hat auch mein erstes eigenes Pony eingefahren.

Dirk GerkensMit Dirk bin ich fünf Jahre als erfolgreiches Gespann unterwegs gewesen. Sohn wie Vater fahren beide vierspännige Ponys. Ich bin mit Dirk auf zwei Europameisterschaften und auf zig internationalen Turnieren gewesen. Wir sind einmal Europameister mit der deutschen Mannschaft gewesen und haben sehr viele Gelände- und Kegelsiege nach Hause gebracht und sind in der Dressur auch sehr gut gewesen. Dirk ist zurzeit amtierender Weltmeister im Pony-Vierspänner. Jetzt ist er Trainer beim Reit- und Fahrverein Schlangen, ist Kader-Trainer L und D in Delbrück und fährt selbst natürlich noch im Bundeskader.

Sportliche ZieleEines meiner sportlichen Ziele haben wir jetzt erreicht. Ich bin in den D-Kader aufgenommen worden. Dies entscheidet der Verband der westfälischen Reit- und Fahrvereine, der in Münster seinen Sitz hat. Ich will jetzt auf jeden Fall auf Turnieren der S-Klasse starten. Mein größtes Ziel ist es, mich einmal für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Kein leichter Weg.

Mein größter ErfolgDas war zuletzt ein Sieg beim Kegelfahren bei den Westfälischen Meisterschaften in Wettringen. Im Verein bin ich im vergangenen Jahr außerdem der erfolgreichste Fahrer mit 384 errungenen Punkten gewesen. Darin sind sechs M-Siege enthalten.

Meine dümmste NiederlageDas war im Turnier in Herne. Gemeinsam mit meinem Bruder Oliver haben wir uns in unserer Zeitrechnung verkalkuliert und haben Tempo rausgenommen. Dadurch sind wir zwölf Sekunden zu spät ins Ziel gekommen und haben den Sieg in der kombinierten Klasse M verschenkt.

Ich wünsche mir...dass ich mit meinem Pony »Nepumuck« noch zehn Jahre aktiv im Turniersport teilnehmen kann. Dann wäre er 21 Jahre alt und hätte seine Rente redlich verdient. Ich wünsche mir, dass ich mit ihm in den nächsten Jahren genauso viel Spaß habe, wie in den vergangenen Jahren.

Aufgezeichnet von:Uwe Hellberg

Artikel vom 07.04.2005