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Gemeindefonds
nicht notwendig

Ausschuss lehnt FWG-Antrag ab

Verl (ehl). Gescheitert ist die FWG mit ihrem Antrag, zur Erhaltung kunsthistorischer Gegenstände einen Gemeindefonds einzurichten. Sowohl die Verwaltung als auch die anderen Fraktionen halten eine solche Einrichtung für überflüssig.

Die Freie Wählergemeinschaft wollte einen mit 50 000 Euro ausgestatteten Fonds schaffen, um erhaltungswürdige, kunsthistorische Gegenstände für nachfolgende Generationen in ihrem Bestand zu sichern. Verwaltet werden sollte das Geld nach den Vorstellungen der FWG durch den Schul- und Kulturausschuss sowie einen neu zu gründenden Beirat.
Bürgermeister Paul Hermreck sprach sich am Montagabend im Haupt- und Finanzausschuss deutlich gegen den Antrag aus. »Das Beispiel Kaunitzer Kirche hat gezeigt, dass wir in solchen Angelegenheiten auch ohne Fonds und Beirat zeitnah reagieren können«, meinte er. Zum einen habe man für solche Themenbereiche ja drei Fachausschüsse (Bau- und Planungs-, Schul- und Kultur- sowie Haupt- und Finanzausschuss), und zum anderen könne man jederzeit sachverständigen Rat einholen, so etwa von Denkmalbehörde oder Heimatverein. Ein zusätzlicher Beirat werde aus seiner Sicht daher nicht benötigt.
CDU-Fraktionschef Josef Dresselhaus sagte, das Ansinnen der FWG sei positiv, »aber den vorgeschlagenen Weg möchten wir nicht mitgehen«. Denn: »Wir halten nichts von einem zusätzlichen Beirat.« Udo Fuchs, Fraktionschef der SPD, schloss sich dieser Meinung an. Außerdem bemerkte er, dass der Zeitpunkt, zu dem die FWG ihren Antrag gestellt habe, sehr unglücklich gewesen sei. Denn nur wenige Tage zuvor hatte der Heimatverein seine Pläne vorgestellt, den künstlerischen und heimatgeschichtlich bedeutenden Nachlass von Heiner und Ferdinand Ameling für die Nachwelt zu erhalten und eine Interessengemeinschaft zu gründen. Diesen zeitlichen Zusammenhang kritisierte auch der Bürgermeister. »Wenn man dann gleich noch die Summe von 50 000 Euro nennt, weckt man natürlich Begehrlichkeiten«, so Hermreck.
FWG-Fraktionschef Detlef Zimmer bestritt indes, dass der Antrag mit dem Ameling-Erbe in Zusammenhang stehe. Vielmehr sei die Diskussion um den Zuschuss für die Kirchenrenovierung in Kaunitz der Auslöser für den Vorstoß der Freien Wählergemeinschaft gewesen. Denn diese inzwischen beschlossene Förderung sei keineswegs so reibungslos über die Bühne gegangen, wie Hermreck es nun darstelle.
Dennoch stimmte Zimmer am Ende allein für seinen Antrag, während CDU und SPD geschlossen dagegen votierten.

Artikel vom 07.04.2005