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»Sorgen sind
unbegründet«

Bärbel Höhn zur Nationalpark-Debatte

Kreis Höxter (WB). Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn ist sicher: »Der geplante Nationalpark Eggegebirge-Senne hat keine negativen Auswirkungen auf die Holzwirtschaft in OWL.« Das teilte die Ministerin jetzt mit.

Die Nationalpark-Debatte wird derzeit sehr unterschiedlich geführt: Während der touristische Bereich große Entwicklungspotenziale mit der Errichtung eines Natonalparks verbindet, wird insbesondere von der holzbe- und verarbeitenden Industrie die Sorge geäußert, dass sich eine Ausweitung des Nationalparks auf den Bereich des Eggegebirges negativ auf die Holzwirtschaft auswirken könnte (wir berichteten). Die Holzindustrie befürchtet demnach nicht nur, dass große Waldflächen der nachhaltigen Holznutzung entzogen werden und somit der Rohstoff von diesen Flächen nicht mehr zur Verfügung steht, sondern auch verschärfte Umweltauflagen etwa bei Werkserweiterungen. Bärbel Höhn dazu: »Eine Untersuchung der Landesforstverwaltung zeigt, dass diese Sorgen unbegründet sind.«
Höhn weiter: »Ich nehme die Sorgen der Branche ernst, und bin deshalb den Fragen und Bedenken nachgegangen. Ich habe die Landesforstverwaltung beauftragt, die Fakten zu untersuchen. Die Ergebnisse liegen jetzt vor und zeigen, dass die Sorgen weitgehend unbegründet sind. Nach Auswertung aller vorhandener Zahlen lässt sich sagen, dass die bisherigen Holzkäufer weniger als 1,5 Prozent ihres Geamtbedarfs aus dem Gebiet der Egge, das für den Nationalpark vorgesehen ist, bekommen. Diese Menge lässt sich ohne Schwierigkeiten anderweitig in der Region decken.«
Auch die Vermutung, dass mit Ausweisung des Nationalparks der Holzeinschlag in der Egge schlagartig vollständig unterbleiben muss, trifft so nicht zu. Aufgrund des im Nationalpark erforderlichen Umbaus der Nadelholzbestände in Laubholzbestände muss in den nächsten Jahrzehnten der Einschlag von Nadelholz sogar zu- statt abnehmen, so die Ministerin. »Dass der Einschlag von Buchenholz im Nationalpark -Êbis zu 35 000 Festmeter pro Jahr - entfallen wird, ist richtig. Ersatz ist in der Region aber überreichlich vorhanden«, meint Höhn. In den Buchenwäldern der Region könnten, so die Landesforstverwaltung, rund 130 000 Festmeter Laubholz mehr genutzt werden als bisher.
Auch in Sachen »verschärfte Umweltauflagen« gibt die Ministerin Entwarnung. So wird es keinen durch die Nationalparkausweisung hervorgerufenen Umgebungsschutz geben. Landwirtschaftsministerin bärbel Höhn: »Für die Ängste der Betriebe habe ich Verständnis. Deswegen wollen wir ihnen besonders helfen. Die Mitarbeiter des Landeabetriebes Wald und Holz werden sie in der Umstellungsphase begleiten und mit Rat und Tat zur Seite stehen.«
www.munlv.nrw.de

Artikel vom 07.04.2005