09.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

2200 Jugendliche
ohne Perspektive

Ausbildungssituation angespannt

Kreis Paderborn (WV). Die Zwischenbilanz für den heimischen Ausbildungsstellenmarkt zeigt nach den ersten sechs Monaten des Ausbildungs-Jahres eine ungünstige Situation. Der Agentur für Arbeit wurden von Anfang Oktober bis Ende März 2005 1949 Ausbildungsstellen gemeldet, 100 Stellen oder fünf Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Auf der Nachfrageseite ist dagegen die Zahl der Jugendlichen, die über die Agentur eine betriebliche Ausbildungsstelle suchen, um 300 oder zehn Prozent auf 3384 angestiegen. »Damit sind wir im Frühjahr 2005 von einem Marktausgleich weit entfernt«, so die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Karin Herta Trübner, in einer ersten Wertung der Bilanz.
Vor dem Hintergrund einer anhaltend schwachen Binnenkonjunktur sind auf dem Ausbildungsstellenmarkt kaum positive Tendenzen erkennbar. So stehen Ende März den 1012 noch nicht besetzten Ausbildungsstellen über 2200 unvermittelte junge Menschen gegenüber. Damit kommen rein rechnerisch auf einen freien Ausbildungsplatz 2,2 Lehrstellensuchende. Diese Relation war allerdings günstiger als Ende März 2004, wo sich um eine freie Stelle rechnerisch noch 2,4 Jugendliche bemühten.
Angesichts von mehr als 1000 noch nicht besetzten Stellen, so Trübner, sei vorzeitige Resignation bei den Jugendlichen nicht angebracht. So sind in den Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen noch 240 freie Stellen gemeldet. Für eine Ausbildung in Waren- und Dienstleistungsberufen gibt es aktuell noch 190, in den Bau-, Bauneben- und Holzberufen noch 120, in den Metallberufen noch 130 und in den Elektroberufen noch mehr als 40 unbesetzte Stellen.
Die Agenturchefin appelliert aber gleichzeitig an die Personalverantwortlichen in den Betrieben und Unternehmen der Region, in den Ausbildungsbemühungen nicht nachzulassen und jetzt für die Zeiten vorzusorgen, in denen qualifizierte Fachkräfte wieder gesucht werden.
Im Kreis Paderborn kamen Ende März auf 644 unbesetzte Stellen noch 1590 junge Leute, die noch nicht versorgt werden konnten.

Artikel vom 09.04.2005