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Polizei: Stoppschild muss her

Verkehrsamt befürwortet Maßnahmen zur Sicherheit auf Ostumgehung

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Autofahrer werden künftig an der Einfahrt auf die Ostumgehung vor einem Stoppschild halten müssen. Wegen der dramatisch gestiegen Zahl von Unfällen mit Verletzten regte die Verkehrspolizei Herford eine entsprechende Beschilderung an.

Das Straßenverkehrsamt unterstützt die Polizei. Hans-Werner Erdbrügger, Leiter der Behörde in in Kirchlengern: »Das ist eine Unfallhäufungsstelle, hier muss kurzfristig etwas getan werden.« Freitag werde eine Kommission aus Polizei und Verkehrsfachleuten sich die Unfallstelle in Enger ansehen. Nach entsprechendem Votum sei der Landesbetrieb Straßen gefordert, sagte Erdbrügger.
Auslöser war ein Verkehrsunfall, der sich am 11. März ereignete. Wie ausführlich berichtet, waren sechs Menschen verletzt worden, zwei davon schwer. Laut Polizeihauptkommissar Hans-Jürgen Schwarze hatte ein Beteiligter die Vorfahrt missachtet. Der Fahrzeugführer war von der Bielefelder Straße gekommen und wollte nach links auf die Ostumgehung abbiegen, übersah den Gegenverkehr. Schwarze: »Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon über Maßnahmen nachgedacht«. Als es am vergangenen Montag wieder an der Stelle krachte und drei Personen verletzt wurden, war das Maß voll. »Die einzige Chance, auf die Schnelle etwas zu bewirken, ist ein Stoppschild und darüber hinaus eine durchgezogene weiße Linie«, sagte Schwarze und informierte die Abteilung Verkehrsangelegenheiten in der Polizeiinspektion Herford. Peter Korte, Leiter der Abteilung Verkehrssicherheit, gestern nach einer Besichtigung: »Ein Stoppschild mit Haltelinie«. Außerdem sollte, so Korte, der Standort eines Schildes (»Vorfahrt gewähren«), das auf der Verkehrsinsel steht und die Sicht erschwert, anders postiert werden. Nach Auffassung des Polizeibeamten sei es erstaunlich, dass gerade jetzt solche schweren Unfälle an der Stelle passierten.
Schwarze erklärt das so, dass es viel Auswärtige seien, die in die Unfälle verwickelt waren. Die Sicht auf die Straße und den Gegenverkehr, der aus Richtung Bünde kommt, sei auf der Länge von gut einem Kilometer gut. Kleine bauliche Veränderungen gab es an der Einmündung Bielefelder Straße/Ostumgehung innerhalb der vergangene Jahre. Die Linksabbiegerspur für Fahrzeuge, die aus Bielefeld kommen, war etwas verlängert worden. Außerdem wurde ein Schild tiefer gesetzt. »Warum dennoch so viele Unfälle passieren, bleibt mir ein Rätsel« sagte Schwarze.
Bisherige Bilanz bisher:
2000: 4 Abbiegeunfälle und ein Bagatell (Auffahr)-Unfall;
2001: 3 Abbiegeunfälle mit einem Verletzten; 3 Bagatellunfälle; ein Schwerverletzter;
2002: 6 Unfälle, davon einer wegen nicht beachteter Vorfahrt, einer wegen zu frühen Abbiegens; Rest: Auffahrunfälle;
2003: 5 Unfälle, davon drei beim Abbiegen, einmal Vorfahrt nicht gewährt, einmal beim Abbiegen;
2004: 5 Unfälle; 2 mal Abbiegefehler, einmal Vorfahrtsfehler, drei Bagatellunfälle; zwei Schwer- und ein Leichtverletzter;
2005, Januar bis April: zwei Unfälle, 9 Verletzte, davon 3 schwer.

Artikel vom 07.04.2005