07.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fußball auf dem Schulhof: Hallenwand tabu

Ortsausschussvorsitzender Hans-Josef Held: »Das Verbotsschild ist missverständlich«

Von Ingo Schmitz
Godelheim (WB). In Godelheim hängt ein Verbotsschild, das eigentlich keins ist. Oder vielleicht doch?! Die Verwirrung unter Eltern und Kindern jedenfalls ist groß. Darf man jetzt auf dem Hof vor der alten Grundschule Fußballspielen, oder nicht? Das WESTFALEN-BLATT hat sich des Falls angenommen.

Hoch über den Köpfen der Kinder und damit außerhalb ihres Sichtfeldes hängt in etwa drei Metern Höhe ein grünes Schild an der Außenwand der Godelheimer Turnhalle. Die weiße Schrift sagt unmissverständlich aus: »Fußballspielen hier nicht erlaubt!«.
Selbstverständlich sei Fußballspielen auf dem ehemaligen Pausenhof erlaubt, sagt hingegen Hans-Josef Held, Vorsitzender des Ortsausschusses Godelheim. »Das Verbotsschild ist missverständlich«, erläutert er. Die Erlaubnis ist nämlich mit einer Einschränkung versehen: Mit dem Ball darf ausdrücklich nicht gegen die Außenwand der Turnhalle geschossen werden. Der Rest der Asphaltfläche ist jedoch für Ballspiele freigegeben.
Die Erklärung leuchtet ein: Die Turnhalle hat vor einigen Jahren einen neuen Dämmputz erhalten. Der sorgt zwar im Gebäude für ein gutes Raumklima, der Putz hält aber nicht die Belastungen eines scharf geschossenen Fußballs aus. Der Beweis: An manchen Stellen bröckelt schon der Putz oder ist bereits komplett weggebrochen. Held berichtet: »Das haben natürlich keine kleinen Kinder gemacht. Hier spielen aber auch 15- oder 16-Jährige mit dem Ball.«
Laut Hans-Josef Held sind das Verbotsschild an der Turnhalle sowie ein weiteres im Bereich der ehemaligen Pausenhalle vor etwa zwei Jahren von der Stadt aufgehängt worden. »Wir sind damals vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Darüber gesprochen wurde vorher nicht«, sagt er.
Der Vorsitzende des Ortsausschusses ist froh, dass die Godelheimer Vereine die alte Schule und die Turnhalle nutzen können. »Daher müssen wir uns auch für den Erhalt der Gebäude einsetzen. Dennoch soll den Kindern hier nicht das Spielen verboten werden. Verbote sind schlecht!«, stellt der Kommunalpolitiker fest.
Daher wurde angeregt, neu gestaltete Schilder aufzuhängen. Der Godelheimer berichtet: »Wir arbeiten daran, eine eindeutige und kindgerechte Lösung zu finden, damit es keine Missverständnisse mehr gibt.« Außerdem regt er an, dass sich die älteren Jugendlichen zum Fußballspielen auch auf dem Sportplatz treffen könnten.

Artikel vom 07.04.2005