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Hilfe für die Helfer

Firma Saalmann unterstützt Projekt in Moskau

Herford (ram). Sie kamen, um zu helfen und erkrankten selbst aufgrund der radioaktiven Strahlung. Jene Männer und Frauen, die nach der Reaktorkatastrophe 1986 nach Tschernobyl reisten, um Trümmer zu beseitigen und den Opfern zu helfen. Diese Helfer sollen jetzt in einem Modell-Therapiezentrum in Moskau behandelt werden.

Um die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten, unterstützt die Herforder Firma Saalmann die Hilfsgruppe »Chernobyl-Aid«.
Mit Hilfe der Gerätschaften aus dem Hause Saalmann sollen bestimmte Hautkrebs-Typen bekämpft werden. Auch andere Hauterkrankungen können behandelt werden. Der Kontakt zu »Chernobyl-Aid« entstand über Jldar Nurislamov, der zum einen als Präsident in der Moskauer Niederlassung der Firma Saalmann arbeitet und zugleich Vize-Präsident der Hilfsorganisation ist.
Die Gruppe »Chernobyl-Aid« besteht seit 1989. Angeführt wird sie von dem mehrfachen Schach-Weltmeister Anatoli Karpow. Als internationale Organisation unterstützt sie vor allem die so genannten Liquidatoren - überwiegend junge Rekruten der damaligen Sowjetarmee, die in den ersten Wochen nach dem GAU am Reaktor zu Aufräumungsarbeiten abkommandiert wurden. Wie viele von ihnen bis heute in Folge ihrer Arbeit erkrankt sind, lässt sich nicht ermessen, da es bis heute keine Reihenuntersuchungen gibt. Die Lichttherapie-Behandlung wird nur einen Teil des Gesamtangebots im Moskauer Zentrum einnehmen. »Chernobyl-Aid« organisiert die medizinische Überwachung der Patienten. Die Organisation sorgt für die medizinische Behandlung, betreut die Liquidatoren aber auch in juristischen und sozialen Fragen. »Wir werden auf jeden Fall nach einigen Monaten nachhalten, wie viele Menschen das Angebot im Therapiezentrum angenommen haben. Wir hoffen, vielen Menschen dort helfen zu können«, sagt Gerhard Saalmann, Geschäftsführender Vorstand.

Artikel vom 06.04.2005