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250 Euro als Ehrengabe

Gemeinde Verl unterstützt kinderreiche Familien


Verl (ehl). Bei der Geburt eines fünften Kindes sollen Verler Familien auch künftig eine Ehrengabe der Gemeinde bekommen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat sich am Montag einstimmig dafür ausgesprochen, diesen Beschluss aus dem Jahr 1978 noch dahingehend zu erweitern, dass auch bei der Geburt jedes weiteren Kindes die Ehrengabe gezahlt werden soll. Und die Fraktionen gingen noch einen Schritt weiter: Sie stimmten einem CDU-Antrag zu, die Summe rückwirkend zum 1. Januar 2005 von 175 auf 250 Euro zu erhöhen.
Voraussetzung für die Verleihung der Ehrengabe ist, dass zum Zeitpunkt der Übergabe sämtliche Kinder minderjährig sind und alle Familienangehörigen unter einer einheitlichen Anschrift mit Hauptwohnung in Verl gemeldet sind. Mit dieser überarbeiteten Formulierung des 27 Jahre alten Beschlusses können auch so genannte Patchwork-Familien in den Genuss der Ehrengabe kommen.
Bürgermeister Paul Hermreck wies in der Sitzung darauf hin, dass der Kreis Gütersloh jahrelang für das sechste Kind einer Familie 200 Mark gezahlt, dies aber 1995 eingestellt habe. Und: Im Kreis sei Verl die einzige Kommune, die Familien auf diese Weise fördere. Insbesondere »unter dem Aspekt der bedrohlichen demographischen Entwicklung in der Bundesrepublik« schlug Hermreck den Fraktionen vor, die Ehrengabe beizubehalten und auf weitere Kinder auszudehnen. »Seit 1978 haben wir 33-mal die Ehrengabe in Höhe von 350 Mark ausgezahlt. Und der Kreis hat von 1978 bis 1995 24-mal für ein sechstes Kind 400 Mark gezahlt«, berichtete Hermreck und meinte, dies sei eine »verschwindend geringe« Quote.
Die Ausschussmitglieder begrüßten die Familienförderung. SPD-Fraktionschef Udo Fuchs konnte sich sogar vorstellen, die Ehrengabe auf 300 Euro zu erhöhen. Für das siebte Kind erhalten Familien übrigens noch eine weitere Förderung: Dann übernimmt der Bundespräsident die Ehrenpatenschaft und schenkt 500 Euro.

Artikel vom 06.04.2005