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Der halben Liga steht
Wasser bis zum Hals

Fußball-Verbandsligist SC Herford kommt nicht voran

Von Harald Schwabe
Herford (HK). »Wenn zwei Kellerkinder, die es mit der Abstiegsangst bekommen, gegeneinander antreten, kann man keinen Weltklasse-Kick erwarten. Aber die zweite Hälfte war Fußball zum Abgewöhnen«, so die Analyse des Wiedenbrückers Trainer Steffen Enge nach dem 0:0-Kick gegen den SC Herford.

Nach 13 sieglosen Spielen steht dem Fußball-Verbandsligisten SC Herford das Wasser mittlerweile zwar bis zum Hals, doch auf einem Abstiegsplatz ist das Windmann-Team, wie gestern in unser Zeitung schon zu lesen war, noch nicht gelandet - Sorry! Sollten allerdings die hinter dem Sport-Club platzierten Vereine aus Dornberg, Münster und Vreden ihre Nachtragsspiele gewinnen, würde Herford in der Tat auf Platz 14 oder 15 abrutschen.
Zum Glück für den Sport-Club steht aber der halben Liga (ab Platz acht, dem Lüner SV) das Wasser bis zum Hals. Deshalb wäre ein Sieg in Wiedenbrück auch so wichtig gewesen. Dass es auch im 13. Spiel in Folge nicht zum »Dreier« reichte, lag wieder einmal an der Schussschwäche der Werrestädter. In der 6. Minute besaß Daniel Steinkamp, der den Vorzug vor Burak Dagdelen erhalten hatte, die wohl dickste Chance, als er Gegenspieler Frank Parotta umkurvte, dann aber aus neun Metern Torwart Daniel Bremehr anschoss. Nicht viel besser machte es der für Steinkamp zur Pause in die Partie gekommene Ex-Torjäger Tomas Franke, der eine Schlobinski-Flanke in der 83. Minute aus vier Metern verstolperte.
Ansonsten überboten sich beide Teams an Harmlosigkeit, es gab nur ganz wenige Torchancen zu notieren. Die dickste für die Gastgeber, als Thorsten Meier seinem Manndecker Frank Parotta das Leder zugrätschte, der aber aus zwei Metern zu zaghaft schoss und an Björn Korte scheiterte. SCW-Coach Enge: »Wenn man solche Dinger nicht reinmacht, wird man doch verrückt oder steigt ab.«
Noch stehen für den SC Herford zehn Spiele an, noch ist längst nichts verloren. Der Mannschaft fehlt einfach ein Erfolgserlebnis, immerhin liegt der letzte Sieg (am 7. Spieltag mit 1:0 gegen Rhynern) nun schon sechs Monate zurück. Bereits am kommenden Sonntag gibt's ein Wiedersehen mit Rhynern. Die Westfalia ist Tabellenelfter und bot bei der 0:4-Niederlage in Paderborn eine ganz schwache Leistung. Torjäger Raffael Arlet sah in der 84. Minute wegen Tätlichkeit (er warf Peitz den Ball ins Gesicht) die rote Karte. Die Tore für Paderborn erzielten Schäfers (7.), Scherning (83.) und Peitz (86. und 90. Minute).
Völlig daneben lag die SpVgg. Vreden bei der 1:5 (1:1)-Pleite in Hamm. Drei Treffer erzielten die Gastgeber nach Eckbällen. Tore: 0:1 (18.) Bengfort, 1:1 (21.) Degemann, 2:1 (61.) Sven Heinze, 3:1 (65.) Sven Heinze, 4:1 (75.) Ciallella, 5:1 (83.) Thorsten Heinze. Vor der Partie hatte sich Hamm von Spielertrainer Mark Bördeling getrennt. Gegen Vreden coachten Co-Trainer Karl-Heinz Zielinksi und Betreuer Hartmut Bremser das Team.
Preußen Münsters Reserve, die zuletzt mit Hilfe von oben (sieben Spieler aus dem Regionalligakader wurden eingesetzt) sechs Punkte einfuhr, wurde unter ihrem neuen Trainer Carsten Gockel nun in Delbrück nur durch einen Elfmeter bezwungen. Ausgerechnet Gockel selbst verschuldete ihn. Werner Linnenbrink verwandelte den Strafstoß in der 28. Minute zum 1:0-Endstand.
Null-Nummer am Losberg. Tabellenführer SuS Stadtlohn kam gegen den Lüner SV nicht so richtig auf Touren und konnte das Lüner Abwehr-Bollwerk nicht knacken.
Das Hudestadion in Erlinghausen ist keine Festung mehr. Zum zweiten Mal verloren die Aufsteiger ein Heimspiel, diesmal mit 2:3 gegen Hövelhof. »Alle drei Gegentore waren Geschenke«, ärgerte sich Trainer Petrauskas. Torfolge: 1:0 (23.) Wiebusch, 1:1 (61.) Zakari, 1:2 (68.) Trienens, 1:3 (79.) Kaplan, 2:3 (86.) Wiebusch.
Borussia Emsdetten wahrte sein Titelchancen mit einem 1:0-Sieg gegen Davensberg. Das Tor des Tages schoss Kappelhoff-Rickert in der 77. Minute. Borusse Blanke sah wegen Handspiels in der 57. Minute die Rote Karte.

Artikel vom 05.04.2005