05.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die »Agentenaffäre« im Bundeskanzleramt

Kulturring Lübbecke beendet Abo-Reihe B - Jugendstück »Freunde« am 15. April

Lübbecke (WB). Der Kulturring Lübbecke präsentiert zum Abschluss der Abo-Serie B das Schauspiel, die »Agentenaffäre«. Es wird Samstag, 16. April, um 20 Uhr aufgeführt. Zehn namhafte Schauspieler bringen diese fesselnde Spionagegeschichte auf die Bühne der Stadthalle. Ab 19 Uhr spielt das Salonorchester unter Leitung von Heinz-H. Grube.

Viele erinnern sich sicher noch an die Nacht zum 24. April 1974, als der Referent im Bundeskanzleramt, Günter Guillaume, sowie dessen Ehefrau Christel verhaftet wurden. Wenig später gibt die Bundesanwaltschaft bekannt, dass das Ehepaar Guillaume unter Verdacht steht, seit 18 Jahren für die DDR spioniert zu haben. Die Entdeckung des DDR-Agenten im Bundeskanzleramt verursacht große Aufregung in der Öffentlichkeit. Am 6. Mai 1974 übernimmt Willy Brandt in einem Schreiben an den Bundespräsidenten die »politische Verantwortung für Fahrlässigkeiten im Zusammenhang mit der Agentenaffäre« und erklärt seinen Rücktritt.
Die Hauptpersonen sind Willy Brandt (Volkert Kraeft) und Günter Guillaume, der von Carsten Klemm dargestellt wird. Die politischen Turbulenzen der Bonner Republik Anfang der 70er Jahre mit Witz, Spannungen, historischer Genauigkeit und sprachlicher Präzision in ein Theaterstück gepackt, spiegeln die Machtspiele im inneren Kreis der regierenden Parteien wider.
Speziell für Schulklassen und Jugendgruppen bietet der Kulturring ein weiteres Theaterstück an: »Freunde«, das Freitag, 15. April, 10.30 Uhr in der Stadthalle gezeigt wird. Das Leben, Lieben und Leiden als junger Mensch im »Hier und Jetzt« ist die komplexe Ausgangslage für die neue Inszenierung des D.a.S.-Theaters. »Freunde« erzählt von Übergriffen, vom Druck, den Menschen auf andere ausüben. Das Stück verdeutlicht das scheinbar unabwendbare Hinwenden zur Gewalttätigkeit, die ausgeübt wird, um Macht und Stärke zu demonstrieren. Es zeigt auch das bittere Erwachen, und den Druck unter dem man selbst leidet. Das Stück behandelt auch die Suche junger Menschen nach Geborgenheit, vom Verlangen, stolz auf sich zu sein und von der Sehnsucht nach einer Ordnung.
Eintrittskarten für beide Stücke gibt es in der Bücherstube.

Artikel vom 05.04.2005