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WB-Telefonaktion zum Heizen mit Holzpellets

Drei Experten beantworten am Mittwoch, 6. April, von 15 bis 17 Uhr Fragen der Leser

Kreis Höxter (WB/ski). Unsere Ahnen hatten keine Wahl: Wollten sie es warm haben, mussten sie Holz verbrennen. Heute erlebt der Energieträger Holz in Deutschland eine Renaissance, denn Omas Holzherd hat längst effiziente High-Tech-Nachfolger gefunden: Holzpellets heißt das Zauberwort.

Wer sich über diese umweltfreundliche und kostengünstige Art des Heizens infomieren möchte, hat dazu am morgigen Mittwoch, 6. April , bei einer Telefonaktion des WESTFALEN-BLATTES Gelegenheit. In der Zeit von 15 bis 17 Uhr stehen an den WB-Telefonen als Gesprächspartner Beate Schmidt, Koordinatorin der Kampagne »Aktion Holzpellets« der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW im Düsseldorfer Umweltministerium, sowie Oberforstrat Martin Wagemann und Forstrat Rainer Glunz vom Waldinformationszentrum Hammerhof in Hardehausen zur Verfügung. Anrufe sind unter den folgenden Telefonnummern möglich: 05641/760414, 05641/760418 und 05641/760422.
Die kleinen, zwei bis fünf Zentimeter langen Holzpellets bestehen zu 100 Prozent aus naturbelassenem Sägemehl und Hobelspänen. Sie werden ohne Zugabe von chemischen Bindemitteln unter hohem Druck gepresst und haben einen Heizwert von fünf Kilowattstunden pro Kilogramm.
Ähnlich wie bei einer Ölheizung werden die Pellets in einen Lagerraum »getankt« und von dort automatisch vom Pelletkessel angefordert, gezündet und verbrannt. Die anfallende Asche muss etwa vier Mal pro Jahr im Hausmüll oder der Biotonne entsorgt werden.Für die Beheizung eines normalen Einfamilienhauses, in dem normalerweise jährlich 2000 Liter Heizöl verbraucht werden, benötigt man etwa vier Tonnen Holzpellets. Der Preis für eine Tonne liegt derzeit bei durchschnittlich 170 Euro, weiß Beate Schmidt. Umgerechnet entspreche dies ungefähr einem Heizölpreis von 34 Cent.
Die Anfangsinvestition für ein Pellet-Heizungssystem liege allerdings über der für herkömmliche Heizöl- und Gasanlagen. »Die Kosten für eine Zentralheizung variieren je nach Leistung und Komfort zwischen 10 000 und 14 000 Euro», so Beate Schmidt. Aufgrund der niedrigeren Preise für den Brennstoff rentiere sich die Anlage aber langfristig, zumal ihr Einbau auch gefördert werde.
Mittlerweile sind etwa 28 000 Pelletheizungen in Deutschland installiert, davon über 2200 in Nordrhein-Westfalen, weiß die Energieberaterin. Allein in NRW müssten auf Grund der neuen Energieeinsparverordnung in den nächsten vier Jahren 500 000 veraltete Heizungsanlagen ausgetauscht werden. »Für zahlreiche Hausbesitzer ist deshalb jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Umstieg«, wirbt Beate Schmidt für das Heizen mit Holzpellets.
Das Land NRW fördert nach ihren Worten den Einsatz von Holzpellet-Heizungen in Privathaushalten im Rahmen der Holzabsatzförderrichtlinie mit 1500 Euro, weitere 1700 Euro steuere der Bund bei. Größere Anlagen werden entsprechend höher bezuschusst. Anträge gebe es bei den örtlichen Forstämtern.

Artikel vom 05.04.2005