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Bürgerhaus in alter Scheune

Kulturgemeinschaft startet Arbeitseinsatz auf Wiemers-Meyerschen Hof

Von Wolfgang Braun
Ottbergen (WB). Wie bei der Stadthalle Höxter war auch beim Ausbau des Scheunentraktes des Wiemers-Meyerschen Hofs ein freiwilliger Arbeitseinsatz engagierter Bürger der Startschuss. Der fiel in dem Nethedorf am Samstag Morgen.

Bei beiden Objekten - bei dem alten Kinobau in Höxter und bei der denkmalgeschützten Scheune im Ortskern von Ottbergen - standen rigorose Aufräumungsarbeiten am Anfang. Doch während das alte Kinogestühl im »Resi« noch gewinnbringend versteigert werden konnte, war das aus der ehemaligen Scheune des Wiemers-Meyerschen Hof Geborgene reif für die Müll.
Doch über die Beteiligung beim Großreinemachen zeigte sich federführende Kulturgemeinschaft sehr zufrieden: »Etwa vierzig Männer und Frauen aus den sieben Vereinen des Dorfes, die sich in der Kulturgemeinschaft Ottbergen zusammengeschlossen haben, sind gekommen«, konnte deren Geschäftsführer Walter Sonntag erfreut bilanzieren. Mit viel Eigenleistung wollen die Vereine den Wiemers-Meyerschen-Hof zu einer dörflichen Begegnungsstätte mit Restaurationsbetrieb und einem Saal der sich so erweitern läßt, dass er 200-Personen fasst, ausbauen. »Zum Schützenfest soll ein Zeltanbau das Fassungsvermögen noch einmal vergrößern«, gewährte Wilfried Stockmeier vom gleichnamigen Ingenieurbüro Einblick in die Pläne.
Restauration, Toiletten, Abstellräume und Heizungsanlage werden in dem Trakt untergebracht, der auf der Gebäudeseite zur benachbarten Meyerhof-Brauerei hin liegt. Im restlichen Teil des imposanten Bruchsteingebäudes wird der Saal ausgebaut.
Eigentümer des denkmalgeschützten Gebäudes, das, wie der Denkmalpfleger Henning Fischer erläuterte, aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammt, ist die Stadt Höxter. Das zum Hof gehörende Fachwerkhaus gegenüber wurde 200 Jahre früher errichtet. »Der Bauantrag ist mit der Oberen Denkmalbehörde abgestimmt. Eine Genehmigung wird also in Kürze erteilt werden können«, teilte Fischer mit. Im Mai oder Juni kann dann mit dem Bau begonnen werden. »Zum Schützenfest Juli 2007 sind wir fertig«, ist sich Walter Sonntag sicher.
Die Stadt bleibt Eigentümer und schließt mit der Kulturgemeinschaft einen Nutzungsvertrag ab. Die beiden Partner haben folgenden Regelung gefunden: »Die Stadt Höxter sorgt für die Statik, die Sanierung der Bauhülle und des Daches, die Kulturgemeinschaft Ottbergen für den Innenausbau«, beschreibt Erster Beigeordneter Dardo Franke die abgesprochenen Arbeitsteilung.
Die Verhandlungen über die Gewährung von Denkmalschutzmittel des Landes laufen derzeit noch. »Das Amt für Agrarordnung hat aber eine 50-Prozent-Förderung des städtischen Anteils zugesagt«, freut sich Franke. Die Kulturgemeinschaft, die mit einem Eigenleistungsanteil von 150 000 Euro rechnet, hat Gespräche mit der NRW-Stiftung aufgenommen.

Artikel vom 05.04.2005