04.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

SG macht alle nass

Unterwasserrugby: 1. PSV in der Relegation

Von Markus Schlotjunker
(Text und Fotos)
Paderborn (WV). Die Stadt Paderborn hat seit dem Wochenende einen weiteren Erstligisten. Im Maspernbad sicherte sich die SG Paderborn/Bielefeld am letzten Spieltag der zweiten Liga den direkten Aufstieg in die Unterwasserrugby-Bundesliga Nord. Der 1. Paderborner Schwimm Verein erreichte Platz zwei und kann in einem Relegationsspiel ebenfalls noch ins Oberhaus einziehen.

Die Ausgangslage vor dem vierten und letzten Spieltag, an dem immer fünf von sechs Mannschaften aufeinander treffen, war eindeutig. Damit der zweitplatzierte PSV noch eine Chance auf Rang eins und damit auf den direkten Aufstieg haben wollte, war man auf fremde Hilfe angewiesen. Die SG, mit nur zwei Minuspunkten Tabellenführer, musste gegen DUC Berlin oder die Sporttaucher Berlin II verlieren, dann hätte es der PSV im Derby gegen den Lokalrivalen in eigener Hand gehabt, die SG mit einem Sieg noch zu verdrängen.
»Aber das war eigentlich nur theoretisch möglich. Denn die Berliner Teams sind von der Spielstärke nicht so stark, dass wir uns vorher Sorgen gemacht hätten«, erklärte SG-Trainer Manfred Dinand, der damit vollkommen richtig lag. Die beiden Hauptstadt-Teams wurden mit 10:0 beziehungsweise 13:1 nass gemacht, wodurch Meisterschaft und Aufstieg in trockenen Tüchern waren. Für den 1. Paderborner Schwimm Verein blieb damit »nur« Rang zwei, der aber mit einem Sieg im Relegationsspiel gegen den Vorletzten der Bundesliga (vermutlich Dresden, Spieltermin ist offen) noch mit dem Oberhaus-Einzug veredelt werden kann.
»Mit dem zweiten Platz sind wir sehr zufrieden. Nur ist es ein wenig ärgerlich, dass wir am ersten Spieltag krankheitsbedingt kein Team stellen konnten und gleich zu Beginn mit 0:6 Punkten in der Tabelle zurücklagen«, schilderte PSV-Spielertrainer Marc Wick. Danach eilte sein Team allerdings von Sieg zu Sieg, fügte auch dem neuen Meister mit 1:0 die einzige Niederlage zu.
Genau diesen Misserfolg wollte die SG nun im Rückspiel wieder gutmachen Der PSV war in eigener Halle aber mindestens genauso motiviert. So war im Derby trotz des bedeutungslosen Ergebnisses mit einer interessanten Auseinandersetzung zu rechnen. Die angriffsstarke SG drängte die Gastgeber, die das eher defensive skandinavische System (der Torwart wird von einem Verteidiger abgesichert) bevorzugen, von Anfang an zurück und als Goalgetter Sebastian Niwiarowski den mit Salzwasser gefüllten Ball zum 1:0 (7.) für die SG im Korb versenkte, war der Jubel groß.
Mit ausgestrecktem Zeigefinger tauchte Niwiarowski aus knapp 3, 50 Meter Tiefe wieder auf und signalisierte damit, wer in Paderborn, in der zweiten Bundesliga Nord und in der Torjägerstatistik die Nummer eins ist. Denn mit insgesamt 27 Treffern war Niwiarowski auch bester Torschütze der Saison 2004/2005. Nach dem 2:0 durch Christian Cloer ließ sich der Aufsteiger zwar etwas zurückfallen, der PSV blieb aber torlos und ließ sich kurz vor Schluss der Partie von Niwiarowski noch das 0:3 in den Korb legen.
»Wir sind natürlich glücklich über den Aufstieg, aber in der Bundesliga weht ein ganz anderer Wind. Der Unterschied in der Leistungsstärke zwischen der zweiten und ersten Liga ist schon sehr groß. Unser Ziel ist der Klassenerhalt«, ist Dinand doch etwas skeptisch, was die SG ab Oktober erwartet.

Artikel vom 04.04.2005