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Mord nach 555
Jahren geklärt


Loches (dpa). Mehr als ein halbes Jahrtausend kursierten Gerüchte über den gewaltsamen Tod der Mätresse des französischen Königs Karl VII. Seit Samstag ist es offiziell: Agnès Sorel, die am Hofe die Mode der unbedeckten Brust einführte, starb an einer Quecksilbervergiftung. Ein Mord sei wahrscheinlich, sagte der Paläopathologe Philippe Charlier in Loches in Westfrankreich.
Als die junge Frau 1449 plötzlich starb, geriet Karls Sohn Ludwig, der Sorel hasste, sofort in Verdacht, ihr eine tödliche Dosis Quecksilber gegeben zu haben. Charlier wies nach, dass die Schwangere unter Würmern litt und mit Quecksilber behandelt wurde. Die Ermittler neigen zur Mordthese, weil die richtige Dosierung damals bekannt war.

Artikel vom 04.04.2005