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Nach Halbmarathon-Sieg
halbe Stunde trainiert

Petra Schöning und Tobias Jazbec stark in Harsewinkel

Harsewinkel (WB). Mit unbekümmerter Lockerheit hat Petra Schöning den Halbmarathon beim 37. Harsewinkeler Volkslauf gewonnen. Die Clarholzerin behielt in 1:28:52 Stunden zwar nur mit wenigen Sekunden Vorsprung die Oberhand über die gebürtige Gütersloherin Maj-Britt Lundström (LC Solbad; 1:29:08 Stunden). Dafür hing sie nachher noch eine halbe Stunde Training dran.

»Petra sollte als Vorbereitung für ihren dritten Hermannslauf in drei Wochen heute mindestens zwei Stunden laufen«, erklärte Hansi Böhme, der für die 39-Jährige seit Oktober 2004 die Trainingspläne schreibt. Böhme hatte der blonden Läuferin ein Tempo von 4:30 Minuten pro Kilometer »verordnet«. Ganz hielt sich Petra Schöning nicht daran. Mit 1:28:52 Stunden erzielte sie ihre zweitbeste Halbmarathonzeit. Erst einmal, vor drei Wochen in Ohrdruf (Thüringen) bei den deutschen Meisterschaften, war sie mit 1:25:55 Stunden schneller gewesen. Ihren dritten Hermannslauf wolle sie ambitioniert laufen. Mehr verriet die Clarholzerin von ihren Zielen nicht. »Ab Mai gehen wir dann die 10-km-Bestzeit an“, erklärte sie.
Im Männerfeld diktierte die Familie Schulz das Geschehen. Das Bielefelder Brüdergespann, das unter dem Namen »Die Unbestechlichen« firmiert, trat mit allen fünf Läufern an. Es fehlte lediglich die ebenfalls läuferisch aktive Schwester. Am Ende sackten die Schulz-Brüder vier der fünf Top-Five-Plätze ein. Allein Alexander Micheel von Trispeed Marienfeld konnte als Dritter die Schulz-Phalanx durchbrechen. Der ehemalige Clarholzer »Volldampf«-Läufer war mit 1:15:05 Stunden mehr als zufrieden. »Kein Einbruch bei Kilometer 17«, strahlte der 20-Jährige Newcomer.
Über 10 Kilometer gelang Tobias Jazbec ein überlegener Sieg in 33:35 Minuten. »Nach 50 Metern war ich mir schon sicher, dass ich gewinne«, sagte der 24-Jährige Harsewinkeler. Mit einem schnellen Start habe er dem Zweiten, Jürgen Bischof (LC Solbad), und dem Dritten, Axel Thör (Brackwede), ganz früh die Chance nehmen wollen, mitzugehen. Mit Martin Masjosthusmann (LG Burg) auf Rang vier kam ein weiterer heimischer Läufer in die Top-Ten. Eine starke Vorstellung lieferte Stefanie Vergin. Die Post-SV-Lady unterbot mit 39:40 die 40 Minuten.
Viel Kritik ernteten die Organisatoren von der TSG-Handballabteilung von den 5-Kilometer-Teilnehmern. Die Spitzengruppe übersah einen Abzweig, verlief sich und legte rund 7 Kilometer zurück. »Zuerst war ich mächtig sauer, nach einer halben Stunde hat sich das gelegt«, erklärte Thomas Eckstein (LG Marienfeld), der sich über diesen »Sieg« gar nicht freuen konnte. Besonders die vielen jungen Schülerinnen und Schüler machten im Ziel an der Sporthalle ihrem Ärger Luft.
»Nächstes Jahr setzen wir an dieser Stelle einen Posten ein«, besänftigte Abteilungs-Chef Uwe Bauer die Gemüter. Bei den Teilnehmerzahlen verbuchten die Organisatoren einen leichten Rückgang um zehn Prozent auf nunmehr 550 Starter.

Artikel vom 04.04.2005