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Alles, was mit Zahlen zu tun hat, erledigt Franz Meis »mit links«. Der Bürener Kämmerer ist seit 40 Jahren im Dienst. Foto: Marion Neesen

Zahlen erledigt Franz
Meis »mit links«

Bürener Kämmerer feiert Dienstjubiläum


Büren (sen). Eigentlich wäre er gerne Bauer geworden. Aber Bürens Bürgermeister Wolfgang Runge ist heute heilfroh, dass die Entscheidung vor mehr als 40 Jahren eine andere war. »Wenn die Finanzen der Stadt Büren in Ordnung sind, dann trägt diese Ordnung die Handschrift von Franz Meis«, lobt Runge seinen Stellvertreter und Kämmerer der Stadt, der gestern die 40 Dienstjahre »voll machte«. Mit Franz Meis habe die Stadt Büren großes Glück gehabt, das Amt sei ihm auf den Leib geschrieben, denn Zahlen seien sein Talent. »Er hat immer den klaren Blick für das Machbare gehabt, aber auch den mahnenden Zeigefinger erhoben.« Am gestrigen Freitag hielt Meis in einer kleinen Feierstunde gemeinsam mit Kollegen Rückblick auf 40 Dienstjahre. Die Karriere des Siddinghäusers war immer zielstrebig und ohne Lücken. Zwar hatte der 58-Jährige zunächst eine landwirtschaftliche Lehre im elterlichen Betrieb gemacht, aber bald erkannt, dass die Viehzucht nichts für ihn war. So begann 1965 die Laufbahn des heutigen Kämmerers mit der Einstellung zum Verwaltungslehrling beim Amt Büren, übrigens damals für stolze 154 Mark Gehalt. Von diesem Zeitpunkt an, stieg er stetig die Karriereleiter hinauf und ist heute Stadtoberverwaltungsrat. Dabei standen Zahlen immer im Mittelpunkt seines Berufes. Natürlich erinnert sich der Verwaltungsbeamte noch an die riesigen, alten Rechenmaschinen, die damals so teuer waren wie ein Dienstwagen. Auch wenn mittlerweile der Computer wichtigstes Arbeitsgerät ist, kann Franz Meis auch heute noch fehlerfrei die Zahlen in die Rechenmaschine eingeben - und das mit links, obwohl er eigentlich Rechtshänder ist. Auch an die Zeit der kommunalen Neugliederung erinnert sich der Jubilar. Damals kam seine Heimatgemeinde Siddinghausen mit 545 000 Mark zur Stadt Büren und war erst einmal blank. »Ich habe während all der Zeit natürlich gesundheitlich großes Glück gehabt und nicht einmal zwei Monate in 40 Jahren gefehlt«, so Meis. Auch Abwanderungsgedanken hatte der heimatverbundene Kämmerer nie. Und so muss Wolfgang Runge auch in den nächsten Jahren nicht auf die Talente seines Kämmerers verzichten, denn der Ruhestand wartet erst im Jahr 2011.

Artikel vom 02.04.2005