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Erinnerung an
den »Papst mit
großer Aura«

In Lübbecke Seelenamt am Freitag

Von Andrea Berning
Lübbecke (WB). Auch die Katholische Kirchengemeinde in Lübbecke verkündete mit Glockengeläut den Tod des Heiligen Vaters am Samstagabend. Und jeden Tag in dieser Woche nach dem Angelus-Läuten zur Mittagszeit gibt es zum Gedenken an den verstorbenen Papst fünf Minuten lang volles Geläut.

Die Heilige Messe am gestrigen Sonntag stand aber als Festgottesdienst im Zeichen der Erstkommunion von 27 Kindern aus Lübbecke, Hüllhorst, Pr. Oldendorf und Espelkamp. Gemeindepfarrer Werner Rüsche erwähnte zwar den Tod von Johannes Paul II., und auch im Fürbittengebet wurde seiner gedacht, doch der Tag gehörte den Kindern, die am Altar die Heilige Kommunion aus der Hand von Rüsche empfingen. Doch auch die katholischen Christen in Lübbecke, die sich gestern bei aller Wehmut und Trauer mit den Kindern freuten, werden des Papstes gedenken: mit einem Seelenamt am Freitag um 10 Uhr in der Kirche, und natürlich in allen Messen, die in dieser Woche gelesen werden.
Pfarrer Werner Rüsche, der zwölf Jahre im Generalvorstand des Bonifatiuswerks wirkte, war anlässlich der Seligsprechung von Niels Stensen (Wissenschaftler des 17. Jahrhunderts und damals unter anderem auch Weihbischof von Paderborn) 1988 in Rom. Er erlebte den Heiligen Vater als »ausstrahlende Persönlichkeit«, die auch damals schon gut mit Medien umgehen konnte. Über das große Medieninteresse auch jetzt anlässlich des Todes wundert sich Rüsche, auch über das viele Lob, dass dem Papst nun von allen Seiten in den Nachrufen entgegengebracht werde.
Millionen junger Leute hat er angezogen, doch zum Weltjugendtag nach Köln, der auch von einem Organisationskomittee in Lübbecke mit vorbereitet wird, kann der Papst nicht mehr kommen. »Wir hatten es angesichts seines Gesundheitszustands schon länger befürchtet, aber nicht so schnell damit gerechnet«, so Verena Krey, Gemeindereferentin in Lübbecke. Auch die Stellvertreterin des (evangelischen) Superintendenten, Pfarrerin Martina Buhlmann aus Oberbauerschaft, sieht in erster Linie den »Menschen, der von seinem Leid erlöst« ist. Sie wünscht sich im Blick auf die Ökumene einen Nachfolger, der Schritte für stärkere Gespräche mit anderen christlichen Kirchen einleitet.

Artikel vom 04.04.2005