22.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Getragen von der Welle der Rhythmen

Gruppe von Männern und Frauen trifft sich alle vier Wochen zur Bewegungs-Meditation

Von Alexander Heim
Werther (WB). Der Saal im Haus Werther ist in ein seichtes, gelbliches Licht gehüllt. In einer Ecke des Raumes leuchten um Stoff und Blumen drappierte Teelichter. Eine Lichtergirlande schlängelt sich ihren Weg. Aus zwei Boxen klingt Musik, sind verschiedene Rhythmen zu vernehmen. Spannung und Entspannung wechseln sich ab beim »Tanz der Fünf Rhythmen«, einer Bewegungs-Meditation der Amerikanerin Gabrielle Roth.

»Gabrielle Roth hat den Rhythmen Archetypen zugeordnet«, erklärt »Heera« Andreas Müller. »Jedem Lebensprozess wohnen fünf Phasen inne. Wenn man diese Phasen durchtanzt, kommt man selber in Fluss und wird mit Energie versorgt«, so der 49-Jährige, der sich seit elf Jahren mit den Fünf Rhythmen beschäftigt. Er ist es, der die Musik auflegt und damit für den Wechsel der Rhythmen sorgt. 30 Besucher, Männer wie Frauen, lassen sich alle vier Wochen von der Welle der Rhythmen mittragen.
In Flowing, Staccato, Chaos, Lyrical und Stillness werden die fünf Rhythmen unterteilt. Dabei steht jeder Rhythmus für eine bestimmte Lebensqualität. »Im Staccato etwa entwickeln wir die Energie des Feuers. Es entsteht Richtung und Klarheit. Grenzen werden gesteckt und Formen bilden sich aus«, weiß Andreas Müller. »Die Arbeit mit den Fünf Rhythmen hat mein Leben authentischer und lebendiger gemacht. Ich habe gelernt, meine Ecken und Kanten zu lieben und vor allem, über mich selbst zu lachen«, so der Erzieher über seine Erfahrungen mit der Bewegungs-Meditation.
Nach dem Flowing, der Verbindung mit der Qualität der Erde und dem Vertrauen, macht »Heera« durchs Mikrofon Bewegungs-Vorschläge für das schnelle Staccato: »Suche dir einen Partner. Zeige, wo deine Grenzen sind. Sei klar in deinen Bewegungen. Was willst du?«. Und die Teilnehmer des Kurses machen sich auf den Weg, tanzen kreuz und quer durch den Raum, mal miteinander, mal getrennt, aber immer im Rhythmus des Staccato.
Sie sollen zeigen, was sie zulassen und was nicht. »Es geht bei den Fünf Rhythmen primär um die Lust an der Bewegung. Darum, sich so weit auf den eigenen Körper einzulassen, dass man nicht mehr überlegt, sondern das aufnimmt, was im Moment stattfindet«, betont Andreas Müller. »Es ist wie ein Hologramm von Eigenschaften von Qualitäten, durch die man geht und denen Gefühle zugeordnet sind«. Natürlich aber kommt man auf diese Weise auch neu mit seinen Gefühlen in Berührung, entdeckt dabei Seiten oder Probleme, die einem vorher nicht so bewusst waren und erhält die Chance, sich mit ihnen auseinander zu setzen.«
Jeden ersten Mittwoch im Monat treffen sich die Tänzer von 20 bis 22 Uhr. »Manchmal legen wir den Schwerpunkt auf einen bestimmten Rhythmus«. Wer Interesse hat, ist jederzeit herzlich willkommen. Nähere Informationen git es bei Andreas Müller % 0 23 08 / 21 53 oder bei Maria Heiss % 0 52 25 / 86 14 32.

Artikel vom 22.04.2005