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Traumfänger und Tomahawk

»Pueblo« setzt auf Schmuck und Handwerkskunst der Indianer

Von Dirk Bodderas
Rheda-Wiedenbrück (WB). Pfeile, Bögen und Köcher aus New Mexico, Arizona, Utah und Colorado, federleichte Traumfänger und Glattsilberschmuck aus Mexiko, Tomahawks - Freunde indianischer Handwerkskunst kommen an der Freigerichtstraße nicht mehr aus dem Staunen heraus...

Da gibt's auch Mandalas - indianische Schmuckschilde, die Glück, Reichtum und Gesundheit versprechen; An einer Wand hängt Häuptlingsschmuck aus den USA, den Eingangsbereich ziert ein Totempfahl. Original Azusa-Postkarten zeigen Landschaften und Indianermotive aus den Anfängen der Fotografie. Doch - schade, schade - Endverbrauchern bleibt der Zutritt zu den insgesamt 700 Quadratmeter großen Hallen verwehrt, denn »Pueblo« verkauft die in aller Welt zusammengetragene Ware ausschließlich an den Einzelhandel - Indianershops, Teeläden, Mineraliengeschäfte, Freizeitparks. Und demnächst sogar über den RTL-Shop via TV.
Wie so viele andere Firmengeschichten beginnt die von »Pueblo« in der Ausbildungszeit seines Inhabers oder besser, seiner Inhaberin. Während des Jura-Studiums kam Petra Heuer auf die Idee, auf Märkten Indianerschmuck zu verkaufen. »Laden« war ein drei Meter langer Tapeziertisch. Und wie so oft wurde aus dem »Nebenjob« eine Passion. Die 35-Jährige eröffnete 1998 an der Marienstraße ein Einzelhandelsgeschäft, versuchte sich wegen zurück gehender Nachfrage bereits ein Jahr später im Großhandel. Westernreit-Höfe mit angeschlossenen Shops wurden abgeklappert - mit mäßigem Erfolg. Ein Stand auf der Frankfurter Messe »Ambiente und Tendence« - »um den zu bekommen, musste wir den Veranstalter immer wieder nerven« - brachte vor sechs Jahren den Durchbruch. 2003 wurde für die Kunden auch ein Internet-Shop eingerichtet.
»Pueblo« ist ein »Zwei-Mann- Betrieb«. Um den Versand kümmert sich Jürgen Piorunneck. Demnächst wird ein Groß- und Außenhandels-Azubi eingestellt. Womit die Ausbildungsqoute auf 33,3 Prozent klettert. Aber größer soll ihr Großhandel nicht werden, das steht für die 35-jährige Firmenchefin fest. Mitbewerber? Da gibt's noch ein Unternehmen im Frankfurter Raum, den Rest hält Petra Heuer für »Hobby-Großhändler«.

Artikel vom 02.04.2005