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Mit drei Jahren schon für Arminia gejubelt

Marius setzt auf Schwarz-Weiß-Blau

Von Stefanie Hennigs(Text und Foto)
Versmold (WB). »Arminia, Arminia - wir sind die besten Fans der Welt!« Wenn die Anhänger der Bielefelder Arminia dieses Lied vor jedem Heimspiel anstimmen, fehlt eine Stimme ganz bestimmt nicht: die von Marius Krumkühler. Denn bevor der Versmolder (11) ein Spiel der Schwarz-Weiß-Blauen verpasst, muss schon ganz schön was passieren. Seit acht Jahren feiert, jubelt und zittert er mit den Arminen.

Anfeuern, aufregen, mitfiebern - das hat Marius inzwischen schon weit mehr als 100 Mal mitgemacht. Eine respektable Zahl - doch als Vereinsmitglied und Dauerkarten-Besitzer natürlich selbstverständlich. Nicht ganz unschuldig an der Fußballbegeisterung ist Vater Werner Schröder. Denn die ersten drei Jahre, erinnert sich Werner Schröder - selbst seit 30 Jahren Stammgast im Arminen-Stadion - hat Marius noch auf seinem Schoß die Spiele auf der »Alm« verfolgt. »Einmal Armine -Êimmer Armine«: Dieses Motto leben Sohn und Vater mit viel Herz und Leidenschaft. Nicht nur in der heimischen Schüco-Arena, sondern auch bei Auswärtsspielen wie in Hamburg oder Dortmund. Und natürlich in Osnabrück, wo Marius im Fanblock im vergangenen Jahr den Wiederaufstieg ins Fußball-Oberhaus feiern konnte.
Gibt es ein Spiel, an das er sich ebenso gerne erinnert? »Das 3:1 in der Rückrunde gegen die Bayern!« Denn die Münchner liegen dem CJD-Realschüler überhaupt nicht am Herzen. Das konnte auch die Patentante nicht ändern, die ihm vor einigen Jahren mal ein Mehmet-Scholl-Bayern-Trikot schenkte. Als Marius das Trikot -Êkombiniert mit Bielefeld-Schal und Bielefeld-Zwergenmütze - trug, gewann Arminia 2:0 gegen die Bayern. Pech gebracht hat es wenigstens nicht.
An richtigen Arminia-Trikots mangelt es dem Fünftklässler natürlich längst nicht mehr - und auch Fanschals, Fahnen, Autogrammkarten im schwarz-weiß-blauen Design gehören ebenso zu seinem Besitz wie ein sechs Meter hoher Fahnenmast im Garten, an dem auch heute die Arminia-Fahne im Wind flattert. Und wenn sich der Elfjährige mit seinem Vater auf den Weg ins Stadion macht, gehört natürlich auch die passende Musik in den Auto-CD-Player: »Die Arminia-CD!« Eine Stunde vor Spielbeginn sind Vater und Sohn in Block B, dem Familienblock, um Patrick Owomoyela, Fatmir Vata, Delron Buckley - seinen Lieblingsspielern -Êund den anderen beim Aufwärmen zuzusehen. »Ein Besuch im Fan-Shop«, schmunzelt Werner Schröder, »ist auch jedesmal Pflicht.«
Selber im Verein spielen - das geht aus Termingründen nicht: Denn wenn die Nachwuchsspieler an den Ball treten, rollt das runde Leder auch in der Schüco-Arena. Doch natürlich wird regelmäßig mit Freunden gebolzt. Sein großer Traum? »Eine Stehplatz-Dauerkarte für Block 3!« Gemeinsam mit seinem Kumpel Janis will er dann dort stehen, wo im Stadion die beste Stimmung herrscht. »Blöd finde ich es allerdings, wenn die bengalischen Feuer gezündet werden, Betrunkene im Stadion sind und randaliert wird«, wünscht sich Marius mehr Fair-Play von den Fans. Dass Arminia zum 100. Geburtstag in diesem Jahr die Liga hält - da ist sich Marius so gut wie sicher. Gespannt wartet er schon auf das DFB-Pokal-Halbfinale am 20. April, in dem Bielefeld das erste Mal steht und dann gleich die Bayern erwartet. Werner Schröder ist sich jedenfalls sicher, mit seinem neuen Autokennzeichen BI-AB 2005 eine gute Wahl getroffen zu haben: »Das ist das Nummernschild des neuen DFB-Pokalsiegers.«

Artikel vom 02.04.2005