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125 Jahre zum Wohle der Stadt

Gütersloher Verkehrsverein feiert stolzen Geburtstag - großes Jubiläumsprogramm

Gütersloh (WB). Das Bäumchen ist sein Markenzeichen, der Gütersloher Sommer eines seiner Aushängeschilder und das große »I« am Rathaus ist häufig erste Adresse für Gütersloh-Besucher. Sein Arbeitsgebiet umfasst alles, was den guten Ruf der Stadt nach außen trägt, ihrer »Verschönerung und Belebung« dient: In diesem Jahr feiert der Gütersloher Verkehrsverein sein 125-jähriges Bestehen, mit einer Ausstellung, einem prallen »Sommer-Programm« und einem Jubiläums-Frühschoppen am 12. Juni.

Am 31. März 1880 fand die erste Vorstandssitzung des »Verschönerungsvereins« - wie er damals hieß - statt. Der nahm seine Aufgabe wörtlich: Den Dreiecksplatz wollte man mit Bosket und Rasen versehen, von der Eintracht (heute Tanzschule Stüwe-Weissenberg) bis zum Bahnhof sollten Bäume gepflanzt werden. Intensiv setzte er sich für einen »Erholungsplatz außerhalb der Stadt« ein und brachte damit das große Projekt Stadtpark ins Rollen.
In den folgenden Jahrzehnten erweiterte er sein Aufgabengebiet auf die »Verkehrswerbung«, womit der Fremdenverkehr gemeint ist. Der 2. Weltkrieg bringt wie woanders auch eine Zäsur, 1948 allerdings wagt man den Neubeginn. 1954 wird Walter Hoffschildt zum Ersten Vorsitzenden und Ewald Kissing zu seinem Stellvertreter gewählt. Mit ihnen wird eine neue Aufgabenstruktur festgelegt und aus dem Verschönerungs- wird endgültig der Verkehrsverein, der sein Augenmerk auf attraktive Angebote für Bewohner und Besucher richtet. Dazu gehören die ersten Angebote von Stadtrundfahrten, auch das Reisebüro des Verkehrsvereins wird eröffnet.
Die »Verschönerung« bleibt Thema in der Arbeit: Parkbeleuchtungen, eine Sonnenuhr für den Botanischen Garten, das Vogelhaus und die Minigolfanlage sind Initiativen in den Fünfziger und Sechziger Jahren. Anfang und Mitte der Siebziger Jahre wurde es allerdings ruhiger um den Verkehrsverein. Die Mitgliederzahl schwand und der damalige Geschäftsführer des Unternehmerverbandes, Karl-Ernst Strothmann, regte 1978 an, den Verkehrsverein dem neuen Amt für Öffentlichkeitsarbeit einzugliedern.
Es war der damalige Leiter des Presseamtes der Stadt, Hans-Dieter Musch, der den Verkehrsverein zu neuem Leben erweckte und neue Mitstreiter warb. Zahlreiche Initiativen und die direkte Anbindung an die städtische Öffentlichkeitsarbeit brachten schnell neuen Erfolg - so etwa die Kreation der Symbolfigur des »Gütersloher Fuhrmanns«, der auf bodenständige Lebensart verweist und die Brücke zur Gütersloher Geschichte schlägt, wenn er in Lederschürze oder Pferd und Wagen die Stadt repräsentiert. Sein Emblem prangt inzwischen auf zahlreichen Spezialitäten, von der Fuhrmannswurst, über eine vor Ort - im Gütersloher Brauhaus - gebraute Biersorte bis hin zum Brot und zum Dessert.
Die Struktur von damals ist noch heute aktuell. Unter dem Vorsitz von Ralph Strothmann sind Industrieunternehmen und Geschäftswelt, Hotellerie und Gastronomie ebenso dabei wie Privatpersonen: Insgesamt 103 Mitglieder zählt der Verein im 125. Jubiläumsjahr. Mit ihrer Gründung am 1. April 2003 wurde der Verkehrsverein Gesellschafter einer von sieben Gesellschaftern der Gütersloh Marketing GmbH.
Mit einem erfahrenen Team um Peter Grünheit organisiert heute Susanne Zimmermann, Pressesprecherin der Stadt, als Geschäftsführerin unter anderem den »Gütersloher Sommer«, der mit jährlich mehr als 30 000 Besuchern aus der gesamten Region nicht mehr aus dem Veranstaltungskalender der Stadt wegzudenken ist.
Der »Sommer« in der herrlichen Kulisse der Freilichtbühne Mohns Park, im Botanischen Garten und anderswo, der »Schinkenmarkt« und der Martinszug durch die Innenstadt, die Stadtführungen und der tägliche Kundenservice im Infozentrum des Rathauses sind dabei nur ein Ausschnitt der Aufgaben des Verkehrsvereins.

Artikel vom 02.04.2005