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Weimarer Klassik
und Drittes Reich

Lesung mit Dieter Kühn am Montag


Werther (WB/dh). Schillers Schreibtisch wurde kopiert - auf Befehl der Nationalsozialisten von Häftlingen des Konzentrationslagers Buchenwald. Zum Schillerjahr erzählt der Autor Dieter Kühn, wie der Tisch, an dem der Dichter der Freiheit seine Werke vollendete, da kopiert wurde, wo die Menschenwürde nichts mehr galt. Am kommenden Montag, 4. April, liest Kühn in der Buchhandlung Lesezeichen aus seinem Buch »Schillers Schreibtisch in Buchenwald«. Für die Lesung, die um 20 Uhr beginnt, gibt es noch Karten.
Dieter Kühn wurde 1935 geboren und lebt heute in Köln und bei Düren. Für seine Romane, Erzählungen, Biografien und Hörspiele erhielt er vielfache Auszeichnungen, unter anderem den Hermann-Hesse-Preis und den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Für sein neuestes Buch »Schillers Schreibtisch in Buchenwald« hat der Schriftsteller die genauen Umstände des Nachbaus, der 1943 angefertigt wurde, recherchiert: Von Schillers berühmten Schreibtisch stehen in Weimar zwei Exemplare - das Original im Museum mit Globus, Kerzenhaltern und Federn. Die maßgetreue Kopie steht in einem Lagerraum. Eindrucksvoll führt Dieter Kühn vor Augen, welche absonderliche Verbindung das Dritte Reich hier mit der Weimarer Klassik eingeht.
Karten für die Lesung im Rahmen des Wertheraner Bücherfrühlings am kommenden Montag gibt es in der Buchhandlung Lesezeichen (Ravensberger Straße 41), unter % 0 52 03/88 44 63 oder an der Abendkasse.

Artikel vom 02.04.2005