Von Andrea Pistorius (Text und Foto) Paderborn (WV). Am Samstag kam er ohne Maske nach Paderborn, seine Fans haben ihn trotzdem sofort erkannt: Sven Martinek, der Held der RTL-Actionserie »Der Clown«, stellte mit Thomas Anzenhofer und Eva Habermann im Cineplex die erste Kinoversion der rasanten Stuntshow im Kampf gegen das Böse vor. Vor dem Filmtheater an der Westernstraße drängelten sich die Dauergucker des Fernsehknüllers, der im April 1998 startete und nach 44 Folgen im Oktober 2001 vorläufig endete. Mehr als fünf Millionen Zuschauer wurden pro Abend gezählt, wenn der Ex-Polizist Max (Sven Martinek) getarnt durch eine Clownsmaske gegen das internationale Verbrechen zu Felde zog, unterstützt von dem waghalsigen Hubschrauberpiloten Dobbs (Thomas Anzenhofer) und der Journalistin Claudia (Diana Frank). Im Kino geht die Story weiter. »Super«, schwärmt Manuel, der den Streifen schon gesehen hat und Samstagabend gleich drei Filmplakate mit Autogrammen ergatterte. »Ich habe jede Fernsehfolge auf Video, manche kenne ich schon auswendig«. Der 15-jährige Elsener durfte die spektakulären Stunts schon als Kind sehen, und die gefallen auch dem 17-jährigen Auszubildenden Christian am allerbesten. Explodierende Autos, wilde Hubschrauberjagden, irre Schießereien: im Kino wie im Fernsehen. Nur steht diesmal anstelle von Claudia, die bei einem Einsatz ihr Leben lassen musste, deren Schwester Leah (Eva Habermann) im Mittelpunkt des Geschehens: Sie wird von Claudias Mörder, einem brutalen Waffenräuber, entführt. Doch auf Max und Dobbs ist Verlass, todesverachtend stürzen sie sich ins Verbrechen. Ob sie bei den Dreharbeiten tatsächlich Angst hatten? »Klar«, sagt Sven Martinek, »sonst könnte ich das nicht spielen, Routine wäre gefährlich«. Thomas Anzenhofer berichtet anschaulich von einer Situation, in der er fast skalpiert worden wäre, und Eva Habermann findet es gut, »unter lauter Kerlen als Frau herausgefordert zu werden, mutig zu sein«. Während sie so auf der obersten »Skywalker«-Etage des Cineplex Autogramme schreiben und plaudern, recken -zig Fans ihre Handy-Kameras in die Höhe, um ein Foto zu erwischen. Lange genug hatten sie auf den Starauftritt gewartet. Die Drei mussten nach Paderborn nämlich mit dem Jeep anreisen, einen wirkungsvollen Anflug mit dem Hubschrauber hatte das Ordnungsamt nicht erlaubt. »Das war in anderen Städten überhaupt kein Problem«, schüttelt die Cineplex-Mitarbeiterin Carmen Behrens den Kopf, »aber hier in Paderborn fand ich keine Bereitschaft, spontan eine Landeerlaubnis für das Westerntor oder die umliegenden Parkplätze zu erwirken«. Max, Dobbs und Leah haben es trotzdem bis ins Cineplex geschafft, so wie sie ihr Ziel eben immer erreichen.
Drucken