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Mitreißende
Zigeunermusik

Operette zum Ausklang der Saison

Beverungen (WB). Operettenstimmung erfüllt die Stadthalle Beverungen zum Ausklang der Saison 2004/2005 der »Kulturgemeinschaft Beverungen und Umgebung«. Am Mittwoch, 27. April, gastiert um 20 Uhr in der Weserstadt das Operettentheater Künstlerhaus aus Budapest mit dem unterhaltsamen »Zigeunerprimas«.

Die Musik stammt aus der Feder von Emmerich Kálmán. Von wem auch sonst, wenn es um Zigeunermusik geht. Kein anderer Komponist hat solche unverwechselbare, mitreißende Melodien komponiert, bei denen er sich aus der ungarischen und zigeunerischen Folklore Inspirationen holte. Was aber wäre die Operette ohne den Mythos Zigeuner. Vielfach begegnen wir ihrer Musik, ob im Zigeunerbaron, der Zigeunerliebe, in der Csárdásfürstin oder in der Ungarischen Hochzeit. Zigeunermelodien haben ein besonderes Feuer, eine Aura von Romantik und wilder Freiheit schwingt mit.
So auch in der Operette »Der Zigeunerprimas«, bei der sich schon in der Handlung alles um Musik und seine meisterliche Ausführung dreht. Pali Rácz war einst ein gefeierter Geigenvirtuose. Das Spiel eines echten Zigeuners, so sein Credo, müsse aus der Seele und dem Herzen kommen.
Jetzt aber hat er sich zur Ruhe gesetzt. Sein Sohn Laci versucht in seine Fußstapfen zu treten. Er besucht die Musikhochschule, weil er überzeugt ist, nur ein gelernter Musiker hat eine Zukunft. Schon diese unterschiedlichen Auffassungen entzweien Vater und Sohn. Dummerweise lieben sie auch noch das gleiche Mädchen - die hübsche Juliska.
Der Herzog von Rosino hat mit einem amerikanischen Ölmagnaten um eine hohe Summe gewettet, den besten Geiger der Welt aufzutreiben und für sich spielen zu lassen. Der Herzog denkt dabei an Pali Rácz, der soll seine frühere Band wieder aktivieren und auf der Yacht des Ölmillionärs spielen. Der einstige Zigeunerprimas ist überzeugt, dass er mit seiner Stradivari die Wette für den Herzog gewinnen wird.
Allerdings haben einige aus der Band des einstigen Primas erhebliche Zweifel. So sperren sie Pali Rácz kurzerhand in seine Kabine ein und an seiner Stelle spielt sein Sohn Laci - meisterlich. Der alte Rácz jedoch kann sich befreien. Es kommt zum musikalischen Duell von Vater und Sohn, das eindeutige von Laci gewonnen wird, der zu guter Letzt auch noch seine Juliska gewinnt.
Es geht in dieser Operette um Konflikte zwischen Vater und Sohn, zwischen jung und alt, auch um die der musikalischen Lehrmeinungen. Aber im »Zigeunerprimas« kommen keine Dissonanzen, kommt keine Schwermut auf. Eine flotte, übermütige, mitreißende Stimmung beseelt die Operette. Dazu trägt nicht zuletzt der Stargast bei: Sándor Déki Lakatos mit seiner Zigeunerkapelle ist mit von der Partie. Er ist der Spross der weltberühmten Lakatos-Dynastie und war Sieger im größten Zigeunerprimas-Wettbewerb, dem Bogenduell. Karten gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt in Beverungen (%05273/ 392-223), sowie an der Abendkasse.

Artikel vom 02.04.2005