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Immer mehr junge Erwachsene ohne Job

Arbeitslosmeldungen nach Hartz IV


Herford (pjs). Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist seit dem Start von Hartz IV im Januar erheblich gestiegen. Im März 2005 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Herford (ohne Kreis Minden-Lübbecke) 3799 unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet - 924 oder 32,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr liegt gut zweieinhalb Mal so hoch wie bei der Gesamtzahl der Arbeitslosen (12,1 Prozent). Auch für die Jugendlichen gelte dabei, erläuterte Klaus Meister, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit: »Nicht die Arbeitslosigkeit hat sich gravierend verändert, sondern die veränderte statistische Erfassung bildet die Jugendarbeitslosigkeit besser ab.« Junge Menschen sind danach deutlich stärker, als bisher erfasst, von Arbeitslosigkeit betroffen.
Durch die Einführung von Hartz IV haben sich viele Jugendliche mit ungünstigen Voraussetzungen für eine Integration in den Arbeitsmarkt gemeldet: So überstieg die Zahl jugendlicher Arbeitsloser ohne Berufsausbildung im März den Vorjahresstand um rund 50 Prozent. Bei Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss betrug der Zuwachs sogar 75 Prozent. Auch die Zahl junger arbeitsloser Ausländer ist überdurchschnittlich gestiegen (42 Prozent).
2541 der jungen Arbeitslosen entfallen auf den Bereich des Sozialgesetzbuches III und werden damit von den Agenturen für Arbeit betreut. Gut 80 Prozent beziehen Arbeitslosengeld. Fast zwei Drittel dieser Arbeitslosen haben eine abgeschlossene Berufsausbildung. Für sie sei in der Regel die fehlende Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes das Problem.
Von den 1258 registrierten Jugendlichen im Bereich Hartz IV entfallen knapp 900 auf die Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (ARGE) Herford. Fast 80 Prozent von ihnen haben keine abgeschlossene Berufsausbildung, berichtete ARGE-Geschäftsführer Norbert Burmann. Viele junge Arbeitslose benötigen umfangreiche Beratung, Betreuung und Begleitung. Auch die Vermittlung in Arbeitsgelegenheiten und Einbeziehung in Trainingsmaßnahmen verbessere die Integrationschancen.

Artikel vom 02.04.2005