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FDP will Seniorenbeirat wählen

Antrag der Fraktion aus dem vergangenen Jahr noch nicht beraten

Bünde (BZ). Untätigkeit wirft die FDP-Fraktion der Stadtverwaltung vor. Die FDP habe schon am 2. Mai vergangenen Jahres den Antrag gestellt, »mit der Einrichtung eines Seniorenbeirates für die größer werdende Gruppe der Älteren mehr Lebensqualität in der Teilnahme am öffentlichen Leben und bei Betreuung und Pflege zu schaffen.« Das sei bisher nicht geschehen.
Zu Beginn der neuen Wahlperiode sollte laut FDP über den Antrag entschieden werden. Schon im vergangenen Jahr fand ein Informationsabend der FDP mit der stellvertretenden Vorsitzenden der Landesseniorenvertretung NRW statt, die über ihre positiven Erfahrungen im Land und in Bielefeld berichtet habe. »Die Wissenschaftlerin Dr. Ilona Stehr referierte über ein sechsjähriges Forschungsprojekt des Landes NRW zu Seniorenvertretungen. Dabei zeigte sich, dass vor zwei Jahren bereits 35 Prozent der mittelgroßen Städte in NRW wie Bünde Seniorenbeiräte hatten und im Kreis Herford nur Bünde, Enger, Hiddenhausen und Rödinghausen noch ohne Seniorenvertretung sind. Für Bünde schlug Dr. Stehr eine zentrale und zugleich stadtteilbezogene Vertretung vor und gab konkrete Anregungen für diese Querschnittsaufgabe in allen kommunalen Handlungsfeldern.
Nach der Kommunalwahl sei das Thema in den Sitzungen des Rates und des neu gebildeten Sozialausschusses bisher nicht behandelt worden. Nachdem die Ratsfraktion der FDP vergeblich darauf gewartet habe, »dass die Stadtverwaltung pflichtgemäß von sich aus den Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses wieder aufnehmen würde, erinnerte Fraktionsvorsitzender Martin Lohrie die Bürgermeisterin schriftlich daran und bat dringend um Beratung im zunächst zuständigen Ausschuss für Familie und Soziales.«
Landtagskandidat Martin Kalis habe beim Parteitag die Initiative unterstützt. Die demographische Entwicklung mit jetzt schon 22 Prozent Senioren in NRW bekomme bekanntlich immer mehr Gewicht. Anstrengungen für Seniorenpolitik seien auf allen Ebenen in Land und Kommunen zu ver-stärken, sowohl in Betreuung und Pflege als auch im bürgerschaftlichen Engagement zur Mithilfe und Selbsthilfe der Rüstigen. Da der Anteil der über 60-Jährigen in Bünde bereits 25 Prozent betrage, müsse diese Aufgabe hier besonders beachtet werden, zumal gute Ansätze gegenseitiger Hilfe der Älteren vorhanden seien.
Landtagskandidat Martin Kalis habe geraten, die erfolgreichen Erfahrungen anderer Seniorenvertretungen in der Region und des Forschungsprojektes des Landes Nordrhein Westfalen auch in der Stadt Bünde unverzüglich zu nutzen.

Artikel vom 05.04.2005