02.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

vital &gesund

Der Medizin-Ratgeber in der LÜBBECKER KREISZEITUNG

Dr. Carsten Wagenseil,Hausarzt und Allergologeaus Lübbecke
Jeder weiß, wie er sich im Urlaub am besten erholt. Es fällt auf: immer mehr Bürger wählen hierzulande einen Wanderurlaub - selbst die jüngeren. Auch die Tourismusbranche stellt sich zunehmend darauf ein.
Mal angenommen, wir bestehen wirklich aus Körper, Seele und Geist, und würde man den Körper unterteilen in »Bewegungsapparat« und Verdauungsorgane, und den Geist in rechte und linke Gehirnhälfte, so werden meist Seele und Geist im Alltag stark, und die Verdauungsorgane auch erheblich beansprucht.
Der Bewegungsapparat, unsere Muskeln, kommen in der Regel nur untergeordnet zum Einsatz. Der positive Erholungseffekt des Wanderns beruht auf der Umkehr dieser Situation: Seele und Geist kommen zur Ruhe, unsere Muskeln werden schonend gleichmäßig gefordert. Auch der Hunger lässt deutlich nach: verlässt man dabei die üblichen Essgewohnheiten, beginnt der Körper sogar seine Fettreserven abzubauen.
Bei längerem gleichmäßigem Gehen in der Natur wird in unserer rechten Gehirnhälfte das im Alltag oft unterforderte Kreativitätszentrum maximal aktiviert, ein Umstand, um den schon die Römer wussten, und Blaise Pascal sagte: »Es gibt kein Problem, das sich nicht beim Gehen löst«. Sucht man für ein Problem eine Lösung, so bietet sich dafür das Wandern als ideale Möglichkeit an. Ein Sonntagsspaziergang wäre auf die Schnelle die Ideallösung.
Unsere Mitbürger in Thüringen loben ihren Thüringer Wald als den »Besten Arzt«: Er würde seelische und körperliche Leiden lindern und ihnen vorbeugen, er habe immer Sprechstunde und sei nie überlaufen. Tja, wenn er doch nur auch Hausbesuche machen könnte!

Artikel vom 02.04.2005