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Kein Lagerraum
für MARTa-Kunst

Hoet: »Depot-Frage muss geklärt werden«

Von Ralf Meistes (Text)
und Kathrin Weege (Fotos)
Herford (HK). Die Zeit drängt. Noch immer sucht die MARTa-Betreibergesellschaft MKK nach einem geeigneten Depot für die Kunstsammlung. Schon jetzt habe er Probleme, Kunstwerke als Leihgabe für Ausstellungen zu erhalten, weil es keinen geeigneten Aufbewahrungsort gibt, teilte Museumsdirektor Jan Hoet mit. Nicht nur die Kunstwerke selbst, sondern auch die Transportkisten müssten in dunklen, klimatisierten Räumen aufbewahrt werden - und die fehlen.

Bislang verteilt sich die eigene Sammlung der MKK auf sechs bis sieben Standorte in der Stadt Herford. Da die Sammlung stetig wächst, nehmen auch die Probleme einer adäquaten Lagerung zu. Im politischen Raum werden derzeit drei mögliche Lösungen diskutiert.
Zum einen könnte die an das MARTa-Gebäude angrenzende ehemalige Handelsschule Kohlhase als Lagerort dienen. Allerdings befindet sich das Haus noch in privater Hand, und die Verhandlungen für einen Ankauf gestalteten sich nach Angaben der Stadt schwierig. Darüber hinaus gibt es Stimmen aus der Politik, die das Gebäude, direkt an der Aa gelegen, als zu wertvoll ansehen, als dass es lediglich als Depot genutzt werden sollte.
Zum anderen gibt es Vorschläge, das Depot im Bereich des Elsbach-Areals - und zwar unter dem im Bau befindlichen Parkhaus - anzusiedeln. Als dritte Variante wird ein Neubau auf dem Gelände des Güterbahnhofs ins Spiel gebracht. An allen drei Standorten könnten sowohl die Exponate der MARTa-Sammlung als auch die Ausstellungsstücke der städtischen Sammlung untergebracht werden.
Wichtig in dieser Frage ist, dass ein Lagerort in unmittelbarer Nähe zum Museum gefunden wird, damit beim Transport der Kunstwerke keine unnötigen Kosten entstehen. Im MARTa-Wirtschaftsplan sind für die Depotkosten 50 000 Euro pro Jahr veranschlagt. MKK-Geschäftsführer Berndt Kriete hatte jüngst noch einmal erklärt, dass die Betreibergesellschaft eher daran denkt, ein Depot zu pachten.
Ob nun ein vorhandenes Gebäude entsprechend umgebaut wird oder tatsächlich ein Neubau für die Sammlung entsteht, ist Jan Hoet egal: »Entscheidend ist, dass wir schnell eine Lösung finden.«

Artikel vom 02.04.2005