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Kommt Clementines Botschaft in China an?

Ostasien- und Marketingspezialist und Dr. Gerd Boesken spricht beim »2. Forum Marianum«


Warburg (WB/ski). Nachdem der Verein der Ehemaligen des Gymnasium Marianum im vergangenen Jahr erfolgreich die Vortragsreihe »Forum Marianum« mit einem Vortrag von Prof. Ludger Udolph ins Leben gerufen hatte, spricht nun der ehemaliger Marianer und Ostasienspezialist Dr. Gerd Boesken. Sein Thema beim »2. Forum Marianum« am Sonntag, 10. April, um 11 Uhr im Musikraum des Gymnasium Marianum lautet »Made in Germany - sold in China/Kommunikation deutscher Produkte auf chinesischen Märkten«.
Der Redner wird im Rahmen seines Vortrages vor allem die praktischen Aspekte von kulturspezifischer Vermarktung, Werbung und Produktpsychologie erläutern. Er geht dabei der Frage nach, was deutsche Unternehmen bedenken müssen, wenn sie ihre Produkte, sich selbst als Unternehmen oder ihre Leistungen einer chinesischen Klientel nahe bringen wollen. Käme Clementine mit ihrer Botschaft von der »Wäsche, die noch reiner als rein ist« auch in China rüber? Wie stellt man sich dort einen »Fleckenteufel« vor, mit dem sich deutsche Hausfrauen Tag für Tag blutige Schlachten liefern? Welche Farben dürfen Verpackungen nicht haben?
Deutlich plädiert er dafür, dass deutsche Unternehmen offen sein sollten für historisch gewachsene, psychosoziale und ästhetische Besonderheiten des Ziellandes. Werbefachleute seien gehalten, sich das nötige Handwerkszeug anzueignen und anwenden zu lernen. Erst wer das kleine Einmaleins des Produktmarketings für China intus habe, könne Fehler bei der Umsetzung einer Kampagne vermeiden.
Dr. Gerd Boesken wurde 1956 in Warburg geboren. Nach seinem Abitur am Marianum studierte er bis 1983 Sinologie, Volkskunde, Völkerkunde, Mongolistik, Musikethnologie. Studien- und Forschungsaufenthalte absolvierte er in Taiwan, Hongkong und China. Von 1981 bis 1989 übernahm er die Leitung von Studienreisen nach Ostasien sowie die Betreuung von Museumsprojekten und die Begleitung von chinesischen Delegationen.
Seit 1985 bietet er interkulturellen Seminare für deutsche Unternehmen an. Nach seiner Promotion im Jahre 1987 mit seiner Arbeit über chinesisches Volkstheater wurde er 1992 geschäftsführender Gesellschafter der »Ostasien Service GmbH«. Seit 2001 ist er zudem geschäftsführender Gesellschafter der »API- Asien Pazifik Institut für Management GmbH« und als Dozent für Interkulturelles Management unter anderem an der Wirtschaftsakademie in Hamburg tätig.

Artikel vom 01.04.2005