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»Konsequenzen überlegen«

Handball: Länderspiel-Abstellungen ärgern TuS N-L


Lübbecke (tz). Langsam, aber sicher verschwinden die Löcher in der Personaldecke des Handball-Erstligisten TuS N-Lübbecke - pünktlich zum ersten »Matchball« im Kampf um den Klassenerhalt gegen Düsseldorf am Samstag. Über Ostern noch konnte Coach Jens Pfänder seine Pappenheimer an den Fingern einer Hand abzählen.
»Nach dem Essen-Spiel war unser Kader ziemlich ausgedünnt. Ohne Torwart und mit nur fünf Feldspielern waren wir gezwungen, individuell zu arbeiten«, musste Pfänder die Woche irgendwie überbrücken. Zu den bekannten Nationalspielern kamen noch Ausfälle von Henrik Ortmann (krank) und Sascha Grote (verletzt), zudem hatte sich Rolf Herrmann in Essen eine Einblutung in der Wade zugezogen. Die Verletzung verhinderte auch Herrmanns Teilnahme am Vier-Länder-Turnier, für das Heiner Brand ihn nominieren wollte. »Er wird aber am Wochenende spielen und im Vollbesitz seiner Kräfte sein. Ich hoffe, dass er so eine Chance bei der Nationalmannschaft noch einmal bekommt.« Verbessert, aber noch nicht wirklich gut ist die Lage bei Janni Lauritzen, der sich in den vergangenen Tagen einer Spritzenkur unterziehen musste. »Seine Verletzung ist sehr, sehr hartnäckig. Ich hoffe aber, dass er am Wochenende ein paar Minuten spielen kann, um Rolf so zu entlasten«, wagte Pfänder eine Prognose bis Samstag.
Neuzugang Goran Sprem hat heute noch einen weiteren Arzttermin, bei dem sich seine Spielchancen klären dürften. »Eher bedingt einsatzfähig«, schätzte Jens Pfänder gestern, will aber auch kein zu hohes Risiko eingehen: »Wenn's nicht geht, geht's nicht!« Von den Verletzten abgesehen, waren die Lübbecker gestern Abend erstmals wieder komplett, um sich für das Spiel gegen die HSG Düsseldorf vorzubereiten. »Für so ein Spiel sicher nicht otimal«, hätte sich Jens Pfänder in den vergangenen Wochen auch mehr TuSN-L-Cracks in Lübbecke gewünscht, um gezielter arbeiten zu können. Und so gab er den international tätigen TuSN-L-Angestellten auch nicht wirklich durch die Blume noch folgenden Gedankenanstoß mit auf den Weg: »Die internationalen Einsätze sind sicher nicht ganz konform mit den Interessen des Vereins. So mancher Spieler sollte sich da schon mal Konsequenzen überlegen - aber vorerst müssen wir da eben durch.«

Artikel vom 01.04.2005