01.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wahl-Wiener Rudi Sailer
lobt den SSV Warburg

Bester OSP-Schütze Österreichs auf der »Prinzenhöhe«

Von Günter Sarrazin
Warburg (WB). Der Schießsportverein Warburg ist jetzt auch Insidern in Österreich ein Begriff. »Die Kameradschaft hier ist gut. Hier sind viele junge, engagierte Sportschützen, die Ziele haben. Hier gefällt es mir«, sagte der beste OSP-Schütze Österreichs, Rudolf »Rudi« Sailer, nach einem Trainingstag auf der »Prinzenhöhe«.

Ein Österreicher auf dem Warburger Schießstand - das hat einen schnell zu erklärenden Hintergrund. Der 41 Jahre alte Wahl-Wiener, der am 10. März 1964 in Hall in Tirol geboren ist, trainierte zusammen mit Bundeskadermitglied Marcel Goelden, mit dessen Bruder und Junioren-Bundeskadermitglied Tim Goelden sowie mit den Nachwuchsakteuren Matthias Nolte aus Warburg und Julian Scheideler aus Natzungen.
»Marcel war mir vom Namen her schon länger ein Begriff. Wir schießen mit derselben Waffe. So hat uns im Grunde unser Waffenhersteller, die Firma Tesro, zusammengebracht«, erläuterte Rudi Sailer auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTES, dass er bei Marcel Goelden angefragt und das gemeinsame Training und einen damit verbundenen Erfahrungsaustausch vorgeschlagen hat.
Gesagt, getan - spontan stimmte Marcel Goelden zu und sprach eine Einladung aus. »Marcel, seine Eltern und Geschwister sind total nett«, fühlte sich Rudi Sailer, der mehrfacher österreichischer Meister mit der Olympischen Schnellfeuerpistole ist, sehr wohl bei der Bonenburger Familie Goelden, die ihn vier Tage aufgenommen hatte.
An den vom Schießsport bestimmten Tagen stand auch ein Besuch in Schönebeck bei Magdeburg bei einem Munitionshersteller, mit dem Marcel zusammenarbeitet, auf dem Programm.
Für Marcel und Tim Goelden war das Training mit Rudi Sailer ein Teil der Vorbereitung auf ihren Start bei der »12. Internationalen Schnellfeuerwoche« des Deutschen Schützenbundes in Wiesbaden. Bei dem Wettkampf, der als inoffizielle Hallenweltmeisterschaft gilt, startet Marcel Goelden am heutigen Freitag in der Schützenklasse mit neuer Waffe und neuer Munition im Einzel für Deutschland, am morgigen Samstag ist er zudem im Team Deutschland dabei. Tim Goelden startet im Einzel der Junioren.
Bei der »Internationalen Schnellfeuerwoche« ist Rudi Sailer nicht am Start. Vielleicht sehen sich der für die Kultursportvereinigung (KSV) Siemens-Wien startende Sportschütze, der als Tontechniker arbeitet, Marcel und Tim Goelden aber Anfang Juli wieder. Ihr gemeinsames Ziel ist die Teilnahme an den Europameisterschaften der Sportschützen in Belgrad.
An fünf Europameisterschaften und einer Militär-Weltmeisterschaft hat Rudi Sailer, der während seiner Bundesheerzeit in einer Sportförderkompanie mit dem späteren Profi-Fußballer Toni Polster war, schon teilgenommen.
Rudi Sailer ist übrigens weitläufig verwandt mit dem früheren österreichischen Weltklasse-Skifahrer Toni Sailer. Rudis Vater Hermann ist Schnellfeuerschütze. Er hat sogar schon an zwei Olympischen Spielen teilgenommen und ist insofern ein Vorbild für Marcel Goelden und Rudi Sailer. Beide haben das Fernziel Peking 2008. »Marcel hat bessere Chancen«, betonte Rudi Sailer.

Artikel vom 01.04.2005