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Wissenstransfer durch Instituts-Ausgründung

Zellkulturtechnik in der Wirtschaft sehr gefragt


Bielefeld (sas). Die Zellkulturtechnik ist ein wichtiger Forschungsbereich der Technischen Fakultät. In Bioreaktoren werden in der Universität tierische Zellen kultiviert, deren Aufgabe es ist, bestimmte Proteine (Eiweiße) herzustellen. Das können zum Beispiel Proteine sein, die Futtermitteln zugesetzt werden. Nicht nur nebenbei werden dabei Spezialisten ausgebildet.
Einer von ihnen ist Dr. Dirk Lütkemeyer. Er hat vor vier Jahren gemeinsam mit Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Jürgen Lehmann und mit der Unterstüzung zweier Investoren am Institut für Zellkulturtechnik die BIBITEC AG ausgegründet. Das erste Projekt - es galt ein Verfahren zur Produktion eines menschlichen Glykoproteins zu entwickeln - wickelten die bald zwölf BIBITEC-Mitarbeiter mit einer Schweizer Firma ab und konnten dafür noch vertragsgemäß die Einrichtungen der Universität nutzen.
Das reichte bald aber nicht mehr: Um Qualitätsuntersuchungen durchführen zu können, war die Verschmelzung mit der New Lab BioQuality AG in Erkrath notwendig. Und Geldgeber für den Bau einer Produktionsanlage in Ostwestfalen fanden sich nicht. Erst Investoren aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie gaben mehrere Millionen Euro für den Bau einer Produktionsanlage für Proteine in Schleswig-Holstein. Dort entstand nun in Uetersen bei Hamburg die »Norbitec GmbH«. Wie bei der BIBITEC kommt auch hier das Führungspersonal vorwiegend von der Universität Bielefeld, insgesamt wurden 28 Arbeitsplätze geschaffen.
Was Bielefelder Absolventen dort auf die Beine gestellt haben, interessierte auch das Rektorat der Hochschule: Uni-Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann und Forschungs-Prorektor Prof. Dr. Gerhard Sagerer ließen sich von Lehmann und Lütkemeyer die Anlage zeigen.

Artikel vom 02.04.2005