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»Monster-Manndecker« Kaya: Kreuzbandriss?

Blickpunkt Bezirk: Aramäer greifen nach der Spitze - Doch jetzt fällt der Shootingstar aus

Kreis Gütersloh (mapu). Noch im Winterschlaf hätte sich Nail Gabriel nie und nimmer auch nur ansatzweise träumen lassen, dass seine Aramäer Gütersloh den Rückrundenauftakt in einem wahren Siegesrausch gestalten würden. Nun aber besteht Tuchfühlung zur Bezirksliga-Spitzengruppe.

Drei Siege in Folge - das macht fette neun Punkte, die dem Volksverein aus Pavenstädt derzeit Tabellenplatz fünf bescheren. »Ich kann's kaum fassen, dass wir solch eine Steigerung geschafft haben«, freut sich der Trainer, ohne aber die Gründe für den fulminanten Aufschwung nennen zu können.
»Ich denke, es kommt einfach alles zusammen. Wir haben nicht mehr so viele Verletzte, Selbstvertrauen und Einstellung beim Training sind gestiegen. Wir haben ganz einfach einen Lauf«, meint Gabriel. Den hat auch Yukan Das: Durch zuletzt fünf Rückserien-Treffer konnte der Goalgetter sein Torkonto auf stolze 15 Buden hochschrauben. Gabriel: »Yukan hat trotzdem sehr mannschaftsdienlich gespielt. Der Mann ist ein Traum, wie ihn sich nur jeder Trainer wünschen kann.«
Während man Das' Qualitäten aber seit Jahren kennt, ist neben ihm noch ein ganz neuer Stern am Aramäer-Himmel aufgegangen: Robert Kaya (24) besticht seit Wochen als Defensivspezialist. »Eigentlich hat er sein Leben lang nur im Mittelfeld gekickt. Doch ich habe ihn hinten reingestellt, und jetzt ist Robert mein Monster-Manndecker. Echt stark«, zeigt sich Coach Gabriel beeindruckt.
Nur leider folgte am vergangenen Sonntag der große Schock: Nachdem er vom 5:2-Triumph gegen TuS Ost Bielefeld heimgekehrt war, rutschte Kaya vor der eigenen Haustür böse aus und verdrehte sich ganz übel das Kicker-Knie. Sein Trainer befürchtet das Schlimmste: »Wenn Robert Pech hat, stellt sich seine Verletzung sogar als Kreuzbandriss heraus. Das nimmt auch mich sehr mit, denn der Junge hat sich super entwickelt und ist mittlerweile mein bester Abwehr-Mann.«
Es nützt nichts - die Aramäer müssen ohne ihn auskommen. Auch am Sonntag beim VfR Wellensiek, einem für jede Gastmannschaft sehr unangenehmen Gegner. »Daher könnte ich dort auch sehr gut mit einem Punkt leben«, erklärt Gabriel, der in den nächsten beiden Partien in Wellensiek und gegen den TuS Friedrichsdorf (Mittwoch) vier Zähler als Minimalziel anstrebt.
Damit wäre der Klassenerhalt wohl vorzeitig gesichert. »Und das ist weiterhin unser Ziel.« Denn trotz des beachtenswerten Erfolgstrips der Aydins, Celiks, und Gabriels: Größenwahnsinnig sind sie nicht geworden. »Wir möchten unsere gute Form unbeschwert genießen und machen uns nicht so viele Gedanken darüber, ob wir vielleicht noch mal oben angreifen können«, sagt der Trainer.

Artikel vom 02.04.2005