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Auch FCG mottet den Libero bald ein

Umstellung auf Viererkette beschlossene Sache »wenn die Punkte stimmen«

Gütersloh (dh). Wenn Frederic Kollmeier am Sonntag beim Auswärtsspiel in Hassel wieder als Libero auflaufen wird, dann ist dies eine der letzten Gelegenheiten, beim FC Gütersloh 2000 die im modernen Fußball mittlerweile als antiquiert geltende Position noch einmal bewundern zu dürfen. Denn auch beim FCG lässt die Einführung der Viererkette nicht mehr lange auf sich warten.

»Jörg Weber wird zur neuen Saison auf ein 4-4-2-System umstellen«, hat Fritz Grösche aus diversen Gesprächen mit seinem Nachfolger erfahren. Auch der jetzige FCG-Trainer würde am liebsten schon mit vier Mann im Abwehrverband agieren, hält diese gewöhnunsgbedürftige Umstellung angesichts des nach wie kritischen Tabellenstandes allerdings für zu gewagt: »Ich weiß aber schon jetzt, dass wir taktisch anders agieren werden, wenn der Punktestand endlich stimmt.«
Eine vermeintlich günstige Gelegenheit, das Konto weiter aufzufüllen, könnte sich im Gelsenkirchener Stadtteil Hassel ergeben. Denn der Sportclub rangiert mit 16 Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz und steht mit dem Rücken zur Wand. Allerdings hat der jüngste 3:1-Auswärtssieg des SCH bei den Sportfreunden Siegen II aufhorchen lassen.
Für Grösche passt dieses Resultat in die lange Reihe von »konfusen Ergebnissen«, die ihn verwunderten: »Hassel geht 1:8 gegen Bochum unter und siegt dann in Siegen. Die Sportfreunde fertigen ihrerseits Emsdetten mit 6:0 ab, unterliegen Kornharpen aber wiederum 0:3. Hüls gewinnt 5:2 in Rheine und verliert dann 0:3 gegen Schermbeck.«
Grösche schließt daraus, dass in der ausgeglichenen Oberliga Westfalen jeder jeden schlagen kann. »Es gibt keine Mannschaft, die konstant ihre Bahnen zieht. Erwischt ein Team aus den unteren Regionen einen guten Tag, dann kann es immer für eine Überraschung gut sein«, so der Gütersloher Trainer, der natürlich hofft, das nicht ausgerechnet der SC Hassel solch einen Tag erwischt.
Zu den zwei »krass unterschiedlichen Halbzeiten« gegen Kornharpen gab es noch reichlich Gesprächsbedarf. »Solch eine Vorstellung wie in den ersten 45 Minuten darf sich nicht wiederholen. Ich hoffe, das war ein mahnendes Beispiel dafür, wie es nicht gehen kann«, hat Grösche seinen Kickern ins Stammbuch geschrieben, registrierte aber auch, dass das 1:0 wie eine Befreiung gewirkt hat: »Wir haben den Abstand zu den Abstiegsrängen vergrößert. Ich erwarte daher, dass uns dieser Sieg Selbstvertrauen gibt und wir in Hassel aggressiv zur Sache gehen.«

Artikel vom 01.04.2005