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Müntefering hat Eindruck hinterlassen

SPD-Stadtverbandsvorsitzender Egon Schewe wertet Auftritt des Parteichefs positiv

Löhne-Bahnhof (per). »Das war doch schon etwas anderes, einen solchen Mann mal länger reden zu hören, als nur häppchenweise in den Nachrichten.« Der Auftritt des SPD-Bundesvorsitzenden Franz Müntefering in der Werretalhalle hat beim Löhner SPD-Stadtverbands-Chef Egon Schewe Eindruck hinterlassen.
»Die Darstellung von Gedanken und Hintergründen bleibt bei Politikern in Talkshows oder in kurzen Nachrichtenbeiträgen oftmals auf der Strecke«, wertete Schewe die fast einstündige Rede des 65-Jährigen als angenehme Abwechslung. Gut angekommen ist bei der hiesigen SPD auch die Art und Weise, wie Franz Müntefering Wahlkampf betrieb. »Er hat nicht wüst die Keule geschwungen, sondern sachlich argumentiert«, sagte Schewe, der sich jedoch nicht von dem prominenten Namen blenden ließ und auch Kritik an der Rede des Parteichefs übte. »Er hatte stärker die Bundesebene im Blick und weniger die Landespolitik.«
Auch die Aufforderung Franz Münteferings an die Kommunen, selbst in Zeiten leerer Kassen in Bereiche wie Infrastruktur zu investieren, und so indirekt Arbeitsplätze zu schaffen, teilte der Löhner Stadtverbandsvorsitzende zwar grundsätzlich, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen: »Der Staat darf sich nicht aus allem raushalten und den Gürtel der Kommunen immer enger schnallen.«
Angekommen bei den Löhner Sozialdemokraten ist der Appell ihres Parteivorsitzenden, bis zur letzten Minute Wahlkampf zu betreiben. Allzu tief steckt den schleswig-holsteinischen Genossen noch der Schreck in den Knochen, die trotz anders lautender Umfragen nicht stärkste Partei bei den Landtagswahlen wurden. »Ich finde es schockierend, dass Untersuchungen ergeben haben, dass sich elf Prozent aller Wahlberechtigten erst am Wahltag entscheiden, ob sie überhaupt zur Urne gehen. Dass ist doch schlimm, wenn von solchen Zufälligkeiten der Ausgang einer Wahl abhängt«, bezog sich Egon Schewe auf eine Zahl, die Franz Müntefering am Dienstagabend genannt hatte. »Es wird schwer sein, diese Menschen zu bewegen. Aber es liegt in unserem deutlichen Interesse, alle Wähler zu mobilisieren«, bekräftigte Egon Schewe, die Löhner Landtagsabgeordnete Dorothee Danner bis zur letzten Minuten unterstützen zu wollen.

Artikel vom 31.03.2005