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Ein-Euro-Jobber
packen mit an

Ausbau des Jugendzentrums »Die 9«

Von Ralf Meistes
Herford (HK). Ausgediente Fitnessgeräte, defekte Elektro-Artikel, altes Mobiliar und jede Menge Kisten mit Büchern, Tüchern, Lampen und vielem mehr. Der Dachboden des Jugendzentrums »Die 9« Auf der Freiheit gleicht einer Rumpelkammer. Noch. Denn aus dem 125 Quadratmeter großen Abstellplatz soll binnen sechs Monaten ein neuer Gruppenraum entstehen.

Im Rahmen eines neuen Projektes sollen sechs so genannten Ein-Euro-Kräften (Hartz IV) im Zuge der Umbauarbeiten Schlüsselqualifikationen vermittelt werden. Verantwortlich für das Projekt ist der Verein für Jugend und Sozialarbeit (JUSA). Angesichts der Raumsituation sei ein Ausbau dringend erforderlich, betont Sozialarbeiter Dieter Schnelle. Gemeinsam mit drei weiteren Betreuern begleitet er das Projekt.
Wie in vielen anderen Maßnahmen dieser Art gehe es zunächst einmal darum, dass die sechs Männer - fünf sind unter 25 Jahre alt und einer über 40 - einer regelmäßigen Arbeit nachgehen. Schnelle: »Wir werden die Entwicklung der Arbeiten dokumentieren, alles per Video aufzeichnen, so dass sich am Ende auch sagen lässt, was in den sechs Monaten geschafft worden ist.«
Um möglichen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, stellt Schnelle klar, dass die Kriterien für die Ein-Euro-Jobber »voll und ganz erfüllt werden«. Soll heißen: Es wird gemeinnützige Arbeit für die offene Jugendarbeit geleistet. Für den Ausbau hätte es von Seiten der Stadt keine weiteren Gelder gegeben. »Der Dachboden wäre ansonsten nicht ausgebaut worden.«
Der Arbeitsmarkt werde also weder direkt noch indirekt berührt. 30 Stunden pro Woche sind die Ein-Euro-Jobber beschäftigt, davon 5,5 Stunden mit theoretischen Schulungen. Ansprechpartner sind neben Dieter Schnelle auch Thomas Reim, der praktische Anleitungen gibt, Praktikant Malte Raguse und Christine Westwood. Die Diplom-Pädagogin unterstützt die zumeist jungen Männer in dem Bestreben, in den ersten Arbeitsmarkt zu gelangen. Das ist das große Ziel, das hinter all den Maßnahmen steht. Schnelle hat noch eine weitere Hoffnung: »Vielleicht gelingt es uns, nach dem erfolgreichen Innenausbau die Politik für die Grundsanierung der Gebäude Auf der Freiheit 9 und 11 zu gewinnen.«

Artikel vom 31.03.2005