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E.ON mischt ganz vorn mit

Minister Horstmann informierte sich über Brennstoffzellentechnologie

Von Rüdiger Kache (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Das dicke Ministerlob war Balsam auf die Seele von E.ON-Vorstand Hans Behringer. Nach heftiger Kundenkritik wegen der Gas- und Strompreispolitik tat es gut, von Landesverkehrsminister Axel Horstmann als »Saubermann« gepriesen zu werden.

Schon vor Jahren wurde die PaderSprinter-Flotte im Öffentlichen Personennahverkehr umgerüstet auf schwefelfreien Dieseltreibstoff. Feinstaubemissionen und Rußpartikelfilter sind hier kein Thema mehr.
Minister Horstmann bedauerte gestern bei seinem Besuch in der E.ON-Zentrale am Tegelweg das zu lange Zögern der deutschen Autoindustrie und dass nur wenige Städte in diese Technik investiert hätten und nun - wie Düsseldorf - die Grenzwerte für Feinstaub häufig überschreiten. »Das Land fördert Busflottenumrüstungen mit bis zu 80 Prozent. Warum machen die Unternehmen nur wenig Gebrauch von diesem Angebot?«
Mit rund 20 Prozent habe der ÖPNV landesweit einen nicht unerheblichen Anteil an den Rußemissionen. Sein Appell an die nicht so »Weitsichtigen« wie in Paderborn: »Schnellstens umrüsten!«
Weil die großen Energieversorger auch große Luftverschmutzer seien, lobte er deren Investitionen von fünf Milliarden Euro in moderne Kohlekraftwerke in den nächsten Jahren.
Zwei Vorzeigeprojekte wurden dem Minister gestern auf seiner Rundreise durch die Region auf Einladung von »Energie Puls OWL« präsentiert: die Verbundausbildung und neue Entwicklungen der Zukunftstechnik Brennstoffzelle. Auszubildende aus dem ersten und zweiten Ausbildungsjahr zeigten keinerlei Scheu vor dem prominenten Gast und demonstrierten eine komplett in Eigenregie konstruierte und gebaute Stempelmaschine und ein Messgerät. An fünf Standorten bietet E.ON hochwertige technische und kaufmännische Ausbildung für 170 eigene und 138 Azubis aus 59 Partnerunternehmen und Kommunen, davon 98 in Paderborn. Wie Hans Behringer versicherte, werden in diesem Jahr auch Auszubildende übernommen.
Der revolutionären Brennstoffzellen-Technologie misst Horstmann enorme Bedeutung ab 2010 bei. Durch elektrochemische Reaktion von Wasser- und Sauerstoff wird Strom erzeugt, der einmal Batterien im Laptop ebenso ersetzen soll wie komplette Fahrzeugantriebe und Heizungen. E.ON arbeitet intensiv mit an den Tests und Entwicklungen. »Damit wir am Tag X ganz vorn mit dabei sind«, so Behringer.

Artikel vom 31.03.2005