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»Misten Sie den Stall aus!«

Betonköpfe lassen ihren Chef im Regen stehen


Die geplanten Bauten einer Multifunktionshalle und eines Stadions in Paderborn kommentiert dieser Leser, der auf die Paderborner Perspektiven »Depression statt Euphorie« reagiert:
Weder Depression noch Euphorie, es ist eine schlichte Provinzposse in der letzten schwarzen Hochburg Nordrhein-Westfalens. In der Vergangenheit hatten die Bürgerinnen und Bürger viel zu oft Anlass zu scharfer Kritik am Ersten Bürger unserer Stadt.
Nachdem Heinz Paus im Herbst einer kleinen Schar ausgewählter Journalisten Nachdenkliches über das süße Gift der Macht, der damit verbundenen Gefahr zunehmender Bürgerferne und Resistenz gegen Bürgerinitiativen in die Feder diktierte, konnten wir Hoffnung schöpfen. Aber wir haben die Rechnung ohne den machtvollen Apparat der Verwaltungs-Bürokratie gemacht. Die Betonköpfe in der Verwaltung waren ob der »neuen Nachdenklichkeit« ihres Chefs irritiert, ließen ihn im Regen stehen und wortbrüchig gegen Finke und Stiller werden.
Soll diese Echternacher Springprozession in Sachen Zukunftsprojekte, Planungen und Geldausgaben so weiter gehen, dann fährt eine Handvoll Dezernenten die Finanzkarre und das Image der Stadt in den Dreck. Herr Paus, bitte misten Sie den Augiasstall der selbstherrlichen Verwaltung aus und legen Sie die bürokratischen Heckenschützen an die parlamentarische Kandare.
HERMANN W. JUNKER
Ferdinandstraße 52
Paderborn

Artikel vom 30.03.2005